Saken

Der Tigraxauda-Sakenkönig Skuncha als Gefangener des Dareios I., Behistun-Inschrift
Kopfskulptur eines besiegten sakā-Kriegers aus dem Kuschana-Palast in Chaltschajan (wohl 1. Jahrhundert v. Chr.), dessen Skulpturen den Sieg der Yuezhi über die Saken darstellen.

Die Saken (in Indien Shaka, in Persien Sakā) waren (vielleicht vorwiegend[1]) iranischsprachige Nomadenverbände in Zentralasien.

Im engeren Sinne bezeichnet die althistorische Forschung höchstwahrscheinlich iranische Stammesgruppen als „Saken“, die vom 8. bis 1. Jh. v. Chr. in den Steppen des östlichen Mittelasiens lebten. In der Altiranistik bezeichnen einige Autoren die „sakā“ im weiteren Sinne als alle iranischen Steppennomaden vom 8. bis 1. Jh. v. Chr. Die Archäologie sieht diese Saken als mittelasiatische Vertreter der Kultur der Skythen.

Die ursprünglich nomadischen Saken wurden im 7. und 6. Jahrhundert im westlichen Tarimbecken und in der Region um den Syrdarja teilweise sesshaft. Mit der Expansion der Yuezhi im 2. Jahrhundert v. Chr. emigrierten einige Saken vom Syrdarja in die nach ihnen benannte Region Sistan und die nordindische Region Gandhara, von wo aus sie gemeinsam das Reich der Indo-Skythen bzw. Indo-Saken gründeten (ca. Ende 2. Jahrhundert v. Chr. bis Anfang 1. Jahrhundert n. Chr.), dessen regionale Nachfolgestaaten im westlichen Indien noch bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. fortbestanden. Im Tarimbecken wurden sakische Texte noch bis ins 10. Jahrhundert n. Chr. geschrieben.

  1. Jürgen Paul: Neue Fischer Weltgeschichte. 2012. Band 10: Zentralasien, S. 57–58: "Dass viele von ihnen iranische Sprachen gesprochen haben, soll nicht unerwähnt bleiben, aber es ist sicher, dass die kulturellen Merkmale auch von anderen ethnisch-linguistischen Gruppen repräsentiert werden. Es ist nicht ganz klar, ob zur skythischen Konföderation nicht auch Gruppen gehört haben ... die also z. B. keine iranische Sprache sprachen."

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