San Pietro di Castello (Venedig)

Die Insel mit der Kirche San Pietro di Castello, Ausschnitt aus dem Plan des Jacopo de’ Barbari (1460/1470–vor 1516, der den Zustand um 1500 darstellt)
Francesco Guardi, San Pietro di Castello, Museu Calouste Gulbenkian
Ders.: Öl auf Leinwand, 16,7 mal 23,7 cm, Museum Boijmans Van Beuningen

Die Basilika San Pietro di Castello liegt auf der gleichnamigen kleinen Insel im östlichsten Teil des historischen Zentrums von Venedig im Sestiere Castello. Diese Insel führte einst den Namen Olivolo und war vermutlich die erste befestigte Ansiedlung im frühen Venedig. Die römisch-katholische Kirche trägt den Titel einer Basilika minor und ist die Konkathedrale des Patriarchen von Venedig. Der heutige Bau stammt aus dem 16. Jahrhundert und steht an einer Stelle auf der bereits im 7. Jahrhundert eine Kirche stand. 1451–1807 war sie die Kathedrale von Venedig und das geistige und administrative Zentrum des religiösen Venedig.

Der ganz mit istrischem Kalkstein verkleidete schiefe Glockenturm wurde 1482 durch Mauro Codussi errichtet. Südlich an die Kirche schließt der ehemalige Palast des Patriarchen von Venedig an. Nach seiner Umwandlung in eine Kaserne im 19. Jahrhundert ist er heute in desolatem Zustand. Zwischen Campanile und Bischofspalast existierte bis zum Jahre 1810 eine vor-gotische Taufkirche. Die Randlage von San Pietro spiegelt die geringe Rolle des Bischofs von Venedig im Vergleich zur Staatsmacht wider.


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