Schaffermahlzeit

Neptun, römischer Gott des Meeres und der Flüsse, als Teil des historischen Tischschmucks der Schaffermahlzeit von Haus Seefahrt in Bremen.

Die Schaffermahlzeit in Bremen ist das älteste fortbestehende, sich alljährlich wiederholende Brudermahl der Welt[1] und dient traditionell als Verbindung zwischen der bremischen Schifffahrt und den Kaufleuten. Ausgerichtet wird die streng reglementierte Veranstaltung seit 1545 – nach Bestätigung der Stiftungsurkunde durch den Rat der Stadt Bremen – von dem Träger der Fürsorgeeinrichtung Haus Seefahrt (heute: Stiftung Haus Seefahrt). Ursprünglich war die Schaffermahlzeit ein Abschiedsessen, bei dem Kaufleute und Reeder am Ende des Winters mit ihren auf Fahrt gehenden Kapitänen zusammenkamen. Als Schaffer werden dabei die mit den Geschäften der Schifferbruderschaft beauftragten Mitglieder dieses Zusammenschlusses bezeichnet.[2][3]

Schaffer und ihre Gäste während des Festessens in der Oberen Halle des Bremer Rathauses (2009).

Seit 1952 findet die Schaffermahlzeit alljährlich am zweiten Freitag im Februar in der Oberen Rathaushalle des Bremer Rathauses statt. An der Feier nehmen neben 100 kaufmännischen und 100 seemännischen Schaffern von Haus Seefahrt etwa 100 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens als geladene Gäste teil, von denen Spenden für die Stiftung geworben werden. Darüber hinaus dient das Festessen dazu, persönliche Kontakte zu knüpfen und zu stärken.[4][5]

Die Schaffermahlzeit gilt als eines der bedeutendsten gesellschaftlichen Ereignisse Deutschlands[6] und wird in der bremischen Öffentlichkeit als das Aushängeschild Bremens betrachtet.[7][8] Der traditionelle Ausschluss von Frauen geriet zunehmend in die Kritik.[8][9] Nachdem seit 2004 vereinzelt Frauen als Kapitänin oder weiblicher Ehrengast und zudem seit 2015 jeweils einige wenige weibliche Gäste teilgenommen hatten, öffnete sich die Traditionsveranstaltung beginnend ab 2020 komplett für Frauen.[10]

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  3. Peter-Alexander Reischauer: Moderne Schaffermahlzeiten. In: Feste und Bräuche in Bremen. Bremen 2000, S. 255.
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  6. Bernd Klose: Freitag, 13.2.2009 → 18.08: 465. Schaffermahl. (PDF; 395 kB) In: Programmwoche vom 9.2.2009 bis 15.2.2009. Nordwestradio, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Februar 2014; abgerufen am 5. April 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.radiobremen.de
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  8. a b Schaffermahlzeit und Matthiae-Mahl – das sind die Unterschiede. Hamburger Abendblatt, 20. Februar 2010, abgerufen am 4. April 2010 (Zitat: „In der Bremer Öffentlichkeit wird die Schaffermahlzeit gern als das Aushängeschild der Stadt angesehen, der traditionelle Ausschluss von Frauen gerät aber zunehmend in die Kritik.“).
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  10. Denise von der Ahé: Schaffermahlzeit öffnet sich komplett für Frauen. In: norderlesen.de. 27. November 2019, abgerufen am 25. Januar 2020.

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