Die Schieferindustrie in Wales geht auf die Zeit der Herrschaft des Römischen Reiches über Britannien zurück. Dachschindeln aus Schiefer wurden bereits beim Bau eines römischen Lagers in der Nähe des heutigen Caernarfon verwendet. Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts hatte dieser Industriezweig nur geringe Bedeutung für die walisische Wirtschaft. In der Zeit der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts jedoch wurden Abbau und Verarbeitung von Schiefer neben dem Steinkohlenbergbau zum wichtigsten Industriezweig in Wales. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts lagen die wichtigsten Abbauregionen im nordwestlichen Wales. Der Penrhyn- und der Dinorwic-Steinbruch in der Nähe von Llanberis waren zu diesem Zeitpunkt die beiden größten Schiefersteinbrüche der Welt. Die Oakeley-Mine von Blaenau Ffestiniog, in der der Schiefer unterirdisch abgebaut wurde, war weltweit das größte Schieferbergwerk.[1] Schiefer wurde und wird überwiegend zum Decken von Dächern, außerdem als Fußbodenbelag sowie für Arbeitsplatten und Grabsteine genutzt.[2]
Im Juli 2021 nahm die UNESCO die „Schieferlandschaft von Nordwestwales“ in die Liste der Welterbestätten auf. Die Stätte besteht aus den sechs stellvertretend ausgewählten Komponenten „Penrhyn Slate Quarry and Bethesda, and the Ogwen Valley to Port Penrhyn“, „Dinorwig Slate Quarry Mountain Landscape“, „Nantlle Valley Slate Quarry Landscape“, „Gorseddau and Prince of Wales Slate Quarries, Railways and Mill“, „Ffestiniog: its Slate Mines and Quarries, ‘city of slates’ and Railway to Porthmadog“ und „Bryneglwys Slate Quarry, Abergynolwyn Village and the Talyllyn Railway“.[3] Bereits 2018 hatte die International Union of Geological Sciences den walisischen Schiefer als Global Heritage Stone Resource ausgewiesen.[4]
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