Der Schimpansenkrieg von Gombe in den Jahren 1974 bis 1978 war eine gewalttätige Auseinandersetzung zwischen zwei Schimpansengruppen (Pan troglodytes) im Gombe-Stream-Nationalpark in Tansania. Beteiligt waren die Kasakela-Gruppe im nördlichen Teil des Parks sowie die Kahama-Gruppe im südlichen Teil.[1] Beide Gruppen gingen aus derselben Gemeinschaft hervor, die an Mitgliederzahl zugenommen hatte und sich schließlich teilte.[2] Beobachtet wurde das Geschehen hauptsächlich durch die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall. Anhand ihrer Aufzeichnungen wurden computergestützte Analysen erstellt, die zeigten, dass es innerhalb der ursprünglichen Gemeinschaft bereits 1971 zu größeren Spannungen gekommen war, die in die Bildung zweier rivalisierender Gruppen mündeten.[3]
Die Kahama-Gruppe im Süden bestand aus sechs ausgewachsenen sowie einem jugendlichen Männchen (unter ihnen die von Goodall benannten „Hugh“, „Charlie“, „Goliath“ und „Sniff“) und drei ausgewachsenen Weibchen mit ihrem im Kindes- oder Säuglingsalter befindlichen Nachwuchs.[2] Die Kasakela-Gruppe bestand hingegen aus zwölf erwachsenen Weibchen mit Jungtieren sowie acht ausgewachsenen Männchen.[2]