Schlagton

Der Schlagton ist ein wahrgenommener Tonhöheneindruck. Mit ihm wird die Tonhöhe einer Glocke benannt, daher wird in der Campanologie vermehrt die neuere Bezeichnung Nominal oder Nennton verwendet.[1]

Der Schlagton ist im Klangspektrum einer Glocke in der Regel nicht als physikalisch messbare Einzelfrequenz vorhanden, sondern wird vom menschlichen Gehör aus dem Zusammenklang derjenigen Teiltöne einer Glocke gebildet, die der Obertonreihe entsprechen (Residualton).

Die Auffassung[2] des Schlagtons als eines Residualtons ist weit verbreitet,[3] aber umstritten.

Rieländer[4] stellt nämlich fest, „dass der Schlagton auch in großer Entfernung deutlich wahrnehmbar ist: Hier sind aber aufgrund von Dämpfungserscheinungen die hochfrequenten Signalanteile mit Sicherheit nicht mehr hörbar“, sodass das Gehör auch keinen Residualton daraus erzeugen kann. Der fernab wahrgenommene Ton ist also kein Residualton.

  1. Claus Peter: Glocken, Geläute und Turmuhren in Bamberg. Heinrichs-Verlag, Bamberg 2008, S. 351.
  2. J. F. Schouten: The perception of subjective tones. Proceedings van de Koninklijke Nederlandse Akademie van Wetenschappen 41 (1938), S. 1086
  3. z. B. Ernst Terhardt: Zur Tonhöhenwahrnehmung von Klängen. Acustica 26 (1972), S. 173.
  4. Reallexikon der Akustik. Herausgegeben von Michael Rieländer. Bochinsky, Frankfurt am Main 1982, S. 338: „Schlagton“

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