Schloss Chenonceau

Schloss Chenonceau von Süden gesehen
Blick auf das Schloss vom Garten Katharinas von Medici
Luftbild der Schlossanlage
Übersichtsplan
Karte
Interaktive Karte zur Lage des Schlosses

Schloss Chenonceau (französisch Château de Chenonceau) ist ein Wasserschloss im französischen Ort Chenonceaux im Département Indre-et-Loire in der Region Centre-Val de Loire. Sein Hauptgebäude steht – von Wasser umgeben – am nördlichen Ufer des Flusses Cher, während die später errichtete Galerie die Cher überbrückt. Etwa zwölf Kilometer südlich der Loire bei Amboise in der Mitte der Touraine gelegen, gehört Chenonceau zu den Schlössern der Loire. Neben Schloss Montsoreau in der Loire ist es das einzige , das direkt in einem Flussbett gebaut wurde.

Alljährlich besuchen rund 800.000[1] Touristen die Anlage und machen damit Chenonceau nach Versailles zum meistbesuchten Schloss Frankreichs. Das „eleganteste, feinste und originellste der Loire-Schlösser“[2] wird auch das Schloss der Damen (französisch Château des Dames) genannt, denn es waren fast immer Frauen, die seine Geschichte bestimmten.

Seine Wurzeln liegen in einem befestigten Anwesen mit dazugehöriger Wassermühle, das über die Familie Bohier in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in den Besitz der französischen Krone kam. Diane de Poitiers prägte das Aussehen des Schlosses durch Erweiterungen ebenso, wie es ihre Nachfolgerin Katharina von Medici tat, der die Anlage ihre berühmte Galerie zu verdanken hat.

Nachdem die Gebäude seit Ende des 17. Jahrhunderts verlassen und nicht mehr bewohnt waren, wurde das Schloss 1733 von dem reichen Steuerpächter Claude Dupin gekauft. Seine Frau Louise erfüllte es danach wieder mit Leben. Die Tochter des reichen Bankiers Samuel Bernard und Enkelin eines Mitglieds der Comédie-Française unterhielt einen Salon auf Chenonceau und machte es so zum Treffpunkt von bekannten Literaten und geistig interessierten Mitgliedern der gesellschaftlichen Oberschicht. Die Nachfahren der Dupins veräußerten Chenonceau 1864 an den wohlhabenden Chemiker Théophile-Jules Pelouze, dessen Frau Marguerite das gesamte Familienvermögen einsetzte, um die Schlossgebäude zu restaurieren. Ihre Anstrengungen werden seit 1951 durch die neuen Inhaber fortgesetzt, die Familie des Schokoladenfabrikanten Menier.

Das Schloss besteht aus einem nahezu quadratischen Wohngebäude, dem sich südlich eine Galerie anschließt. Die beiden Gebäude stehen im Wasser des Cher. Nördlich davon steht der ehemalige Bergfried der Vorgängeranlage – Tour des Marques genannt – auf einer von Wassergräben umgebenen Insel, die im Osten und Westen von zwei Renaissancegärten flankiert wird. Außerdem gehören ein ehemaliges landwirtschaftliches Gut, eine Orangerie sowie ein Kanzleigebäude – die Chancellerie – und ein ehemaliger Wirtschaftstrakt zur Schlossanlage. Sie liegen alle nördlich des Hauptgebäudes. Dieses wurde bereits 1840 mitsamt der Galerie unter Denkmalschutz gestellt. Die Gärten und der Park folgten im November 1962.

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