Schloss Colditz

Schloss Colditz an der Zwickauer Mulde im Juli 2011
Eingang zu Schloss Colditz mit dem Allianzwappen von August und Anna von der Schlossbrücke aus gesehen im Juli 2022

Schloss Colditz ist ein Renaissance-Schloss auf einem Porphyrfelsen oberhalb der gleichnamigen Stadt Colditz im sächsischen Landkreis Leipzig. Es liegt zwischen Hartha und Grimma in Spornlage über der Zwickauer Mulde.

Schloss Colditz geht auf einen Burgward des Hochmittelalters zurück, der durch die dort ansässigen Adeligen schrittweise ausgebaut wurde. Nach 1404 ließen die Wettiner, vor allem Ernst von Sachsen und Friedrich der Weise, die heute noch im Wesentlichen sichtbare Renaissanceanlage errichten. Um 1600 wurde Schloss Colditz als Witwensitz der Kurfürstinwitwe Sophia mit Lustgärten und kostbarem Interieur erweitert. Die herrschaftliche Nutzung wechselte ab 1803 zur Nutzung als Arbeitshaus und „Irrenanstalt“.

In der Zeit des Nationalsozialismus diente das Schloss zunächst als Konzentrationslager (1933/1934) und schließlich im Zweiten Weltkrieg unter dem Namen Oflag IVc als Kriegsgefangenenlager für alliierte Offiziere im Zweiten Weltkrieg. Die legendären Ausbruchsversuche der Colditzer Kriegsgefangenen haben zu einer populären Rezeption geführt. Einige Fluchttunnel sind noch zu sehen. 1945 wurde Colditz Sammellager für Adelsfamilien und Gutsbesitzer, um diese enteignen zu können. 1946 begannen friedlichere Zeiten mit der Nutzung als Krankenhaus, welches 1996 schloss. Seit 2003 gehört auch Colditz zu den Staatlichen Schlössern, Burgen und Gärten und beherbergt seit April 2024 ein Museum mit neuer Dauerausstellung zur Schlossgeschichte. Eine Jugendherberge und die Landesmusikakademie Sachsen sind im ehemaligen Marstall des Schlosses untergebracht. Schloss Colditz besitzt einen der ersten Tiergärten auf heutigem deutschen Territorium, dessen Ersterwähnung in das Jahr 1523 datiert.


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