Das Schulsystem in Deutschland umfasst den primären und den sekundären Bildungsbereich, also Grundschulen (Klassen 1–4/6) und die Schulen der Sekundarstufen I und II. Nach der Grundschule werden die Schüler in unterschiedliche Leistungsstufen eingeteilt und getrennt in mehreren unterschiedlichen Schulformen unterrichtet.
Jedes Bundesland regelt den Aufbau seines Schulwesens in einem eigenen Schulgesetz (siehe auch Gegliedertes Schulsystem). Dies erfolgt sowohl nach Leistungsstufen getrennt, aber auch gemeinsam unter einen Dach (kooperative Gesamtschule, Gemeinschaftsschule) oder ohne Leistungsstufen in einer Einheitsschule (integrative Gesamtschule).
Im Unterschied zu den Schulsystemen vieler anderer Länder, in denen auch in der Sekundarstufe alle Schüler ungeachtet ihrer Leistungen dieselben Schulformen durchlaufen, besuchen die meisten Schüler in Deutschland ein gegliedertes Schulsystem. Aufbauend auf die allgemeinbildenden Schulen umfasst das Schulsystem in Deutschland die berufsbildenden Schulen.
Die Sekundarstufen I und II werden auch für Erwachsene als Tages- oder Abendschule neben dem Beruf (zweiter Bildungsweg) angeboten. Kinder und Jugendliche mit körperlichen oder kognitiven Behinderungen haben das Recht in den Regelschulen unterrichtet zu werden. Da dies aufgrund der persönlichen Situation nicht für alle Heranwachsenden möglich ist, bieten die Bundesländer weiterhin Förderschulen für Kinder mit besonderen Entwicklungseinschränkungen an.
Dies bezieht sich auf alle schulischen Angebote ab dem 6. Lebensjahr. Frühkindliche Bildungseinrichtungen sind in Deutschland nicht dem Schulsystem, sondern den Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe zugeordnet[1].
In Deutschland besteht kein staatliches Schulmonopol (Bildungspluralismus). Neben staatlichen und kommunalen Schulen (Schule in öffentlicher Trägerschaft), ist das Recht zur Errichtung von Schulen in freier Trägerschaft (=Privatschulen) gewährleistet. Dadurch wird dem Elterninteresse und Interesse des Kindes an alternativen pädagogischen Konzepte, anderen Lehrmethoden, Lehrinhalten oder Erziehungszielen, oder einer religiösen/weltanschaulichen Prägung Rechnung getragen.