Schwertwal | ||||||||||||
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Schwertwale (Orcinus orca s. l.) vor Unimak Island, Ost-Aleuten, Alaska | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Orcinus orca | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Der (Große) Schwertwal (Orcinus orca), auch Orca, Killerwal, Mörderwal oder veraltet Butzkopf[1] genannt, ist die größte heute vorkommende Art der Delfine. Die Art ist weltweit verbreitet, bewohnt jedoch bevorzugt küstennahe Gewässer in höheren Breiten.
Schwertwale sind soziale Tiere, die eine komplexe Populationsstruktur aufweisen. Die kleinste Einheit ist die Mutterlinie, ein sehr enger Verband von mütterlicherseits verwandten Walen. Sowohl auf der Ebene der Mutterlinie als auch auf höheren Populationsebenen lässt sich eine Weitergabe von bestimmten Jagdtaktiken und Lautäußerungen an Jungtiere beobachten, was zuweilen als Kultur bewertet wird.
Es gibt drei Unterarten:[2]
Diese wurden lange als Ökotypen angesehen, im Juli 2024 jedoch offiziell als Unterarten anerkannt.[3] Sie unterscheiden sich in ihrem Körperbau, ihren Lautäußerungen und in ihrem Verhalten.
Auf globaler Ebene ist der Schwertwal ein generalistischer Fleischfresser, der insbesondere Fische, Meeressäuger wie Robben und gelegentlich andere Wale erbeutet. In seltenen Fällen gehören auch ausgewachsene Bartenwale zu ihrer Beute. Lokale Ökotypen spezialisieren sich meist auf bestimmte Beutetiere, für die sie besondere Jagdstrategien besitzen. Schwertwale sind Spitzenprädatoren der Meere, da sie keine Fressfeinde haben. Sie sind dafür bekannt, in Gruppen koordiniert zu jagen.
Der Schwertwal als Art gilt als nicht gefährdet, vom Walfang blieb er weitgehend verschont. Einzelne Populationen sind jedoch durch Umweltverschmutzung bedroht. Die kulturelle Bedeutung des Schwertwals reicht von der traditionellen Verehrung durch nordamerikanische Ureinwohner bis hin zur heutigen, umstrittenen Haltung in Delfinarien.