Schwimmeuropameisterschaften 2012

31. Schwimmeuropameisterschaften
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Gastgeberort Debrecen
Gastgeberland Ungarn Ungarn
Beginn 21. Mai 2012
Ende 27. Mai 2012
Veranstaltungsorte Debrecen Swimming Pool Complex,
Pieter van den Hoogenband Schwimmstadion
Disziplinen Schwimmsport,
Wasserspringen,
Synchronschwimmen
Anzahl Athleten 570
2010 Budapest 2014 Berlin
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Medaillenspiegel (Endstand nach 40 Wettbewerben)
Platz Land G S B Gesamt
1 Ungarn Ungarn 9 10 7 26
2 Deutschland Deutschland 8 6 3 17
3 Italien Italien 6 8 4 18
4 Frankreich Frankreich 4 4 3 11
5 Spanien Spanien 3 1 3 7
6 Schweden Schweden 2 4 2 8
7 Norwegen Norwegen 2 0 1 3
8 Griechenland Griechenland 1 0 5 6
9 Israel Israel 1 0 4 5
10 Tschechien Tschechien 1 0 2 3
11 Slowenien Slowenien 1 0 1 2
12 Polen Polen 1 0 0 1
Serbien Serbien 1 0 0 1
14 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 0 2 0 2
15 Ukraine Ukraine 0 1 2 3
16 Russland Russland 0 1 1 2
17 Estland Estland 0 1 0 1
Irland Irland 0 1 0 1
Kroatien Kroatien 0 1 0 1
Niederlande Niederlande 0 1 0 1
21 Osterreich Österreich 0 0 1 1
Rumänien Rumänien 0 0 1 1
Belarus Belarus 0 0 1 1
Gesamt 40 41 41 122
Debrecen Swimming Pool Complex (2008)
Erfolgreichster EM-Teilnehmer: der Ungar László Cseh

Die 31. Schwimmeuropameisterschaften fanden vom 21. bis 27. Mai 2012 in Debrecen (Ungarn) statt und wurden vom Europäischen Schwimmverband (LEN) organisiert. Damit war Ungarn zum fünften Mal Gastgeberland dieser Veranstaltung, nachdem 1926, 1958, 2006 und 2010 die Titelkämpfe jeweils in der Hauptstadt Budapest abgehalten worden waren. Gleichzeitig war es für das Land der fünfte ausgerichtete große Schwimmsportwettbewerb innerhalb von sieben Jahren.[1]

Ursprünglich hatten die europäischen Titelkämpfe in Antwerpen (Belgien) stattfinden sollen. Mitte Februar 2012 wurden aber finanzielle Probleme seitens der belgischen Veranstalter und die Verlegung der Beckenschwimmwettbewerbe nach Debrecen bekannt. Die ungarischen Organisatoren hatten zuvor versichert, den ursprünglichen Veranstaltungstermin einzuhalten. Die ebenfalls in Antwerpen geplanten Wettbewerbe im Wasserspringen fanden vom 15. bis 21. Mai als eigenständige Titelkämpfe in Eindhoven (Niederlande) statt, wo auch die Europameisterschaften im Synchronschwimmen (23. bis 27. Mai) abgehalten werden.[2] Die Freiwassereuropameisterschaften waren bereits im Dezember 2011 an die italienische Stadt Piombino vergeben worden, die diese im September ausrichtet.[3]

Die Schwimmeuropameisterschaften fielen in den trainingsintensiven Zeitraum der Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt, die Olympischen Sommerspiele in London (Beckenwettbewerbe: 28. Juli bis 4. August 2012). Für viele Teilnehmer war es auch die letzte Möglichkeit, sich für die Spiele zu qualifizieren. Obwohl der Europäische Schwimmverband im Vorfeld eine Rekordteilnehmerzahl von 570 Schwimmern aus 44 der 51 LEN-Mitgliedernationen bekanntgegeben hatte,[4] nahmen einige favorisierte Athleten nicht teil. Dazu zählten beispielsweise die Niederländerin Ranomi Kromowidjojo (dreifache Medaillengewinnerin bei den Schwimmweltmeisterschaften 2011) und der Franzose Yannick Agnel (Europameister 2010 über 400 Meter Freistil). Die Frankfurter Rundschau kritisierte, dass dadurch die olympische Kernsportart Schwimmen ein paar Nummern kleiner ausfallen würde, auf das „Niveau eines Schwimmfests“.[1]

Zur Eröffnung der Wettkämpfe wurde mit einem Film an den norwegischen Schwimmer Alexander Dale Oen erinnert.[5] Der Welt- und zweifache Europameister über die 100-Meter-Brustdistanz war am 30. April 2012 während eines Höhentrainingslagers in den Vereinigten Staaten verstorben und hätte am 21. Mai, der Eröffnung der Schwimm-EM, seinen 27. Geburtstag begangen. Die norwegischen Teilnehmer ehrten ihn, indem sie schwarze Badekappen mit seinen Initialen („A.D.O.“) trugen.[6]

Für Deutschland, das in der Nationenwertung hinter Gastgeber Ungarn Platz zwei belegte, war es mit acht Gold-, sechs Silber- und drei Bronzemedaillen die erfolgreichste Schwimm-EM seit den Titelkämpfen in Berlin (2002). Österreich (eine Bronzemedaille für Markus Rogan über 200 Meter Lagen) und die Schweiz (kein Medaillengewinn) konnten sich im Vergleich zur vorangegangenen EM nicht verbessern. Erfolgreichster Teilnehmer war der ungarische Schmetterlings- und Lagenspezialist László Cseh (3 Gold-, 1 Silber- und 2 Bronzemedaillen). Erfolgreichste deutsche Starter waren die Freistilschwimmer Britta Steffen (3 Gold- und eine Silbermedaille) und Paul Biedermann (3 Goldmedaillen).

  1. a b Winterfeldt, Jörg: Schwimmfest. In: Frankfurter Rundschau, 23. Mai 2012, S. 24.
  2. Terminplan zu EM im Wasserspringen und Synchronschwimmen (Memento vom 7. Juli 2012 im Internet Archive) bei len.eu (englisch; abgerufen am 24. Mai 2012).
  3. 2016 European Water Polo Championships in Belgrade@1@2Vorlage:Toter Link/www.len.eu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) bei len.eu, Dezember 2011 (abgerufen am 24. Mai 2012).
  4. The countdown for the Olympics begins in Debrecen (Memento vom 16. Oktober 2012 im Internet Archive) bei len.eu, 17. Mai 2012 (abgerufen am 23. Mai 2012).
  5. Tribute to Alexander (Memento vom 25. Mai 2012 im Internet Archive) bei debrecen2012.com (abgerufen am 23. Mai 2012).
  6. Zeilhofer, Marc ; Kunz, Christian (dpa): Dale Oen schwimmt noch mit bei neues-deutschland.de, 23. Mai 2012 (abgerufen am 23. Mai 2012).

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