Seeland (Schweiz)

Seeland – ungefähre Abgrenzung der Landschaft nach ortsüblichem Gebrauch

Das Seeland (frz. ebenfalls Seeland) ist eine Landschaft im Schweizer Mittelland und umfasst das Gebiet zwischen Bieler-, Murten- und Neuenburgersee sowie entlang der Aare Richtung Solothurn. Im Zentrum liegt das Grosse Moos, das alte Überschwemmungsgebiet der Aare. Diese grosse Ebene war im Mittelalter sumpfig und schwach besiedelt, aber nach der ersten Juragewässerkorrektion konnte viel fruchtbares Land gewonnen werden, und das Seeland wird heute als Gemüsegarten der Schweiz bezeichnet.[1]

Die Abgrenzung ist nicht scharf und deckt sich nicht genau mit der Verwaltungsregion Seeland des Kantons Bern. Als Seeland wird die von wenigen Hügelzügen durchsetzte Ebene zwischen Murten- und Neuenburgersee und der bernisch-solothurnischen Grenze verstanden.[2] Begrenzt wird das Seeland im Norden vom Jura und im Süden von den Hügellandschaften Frienisberg und Bucheggberg. Das Seeland liegt auf knapp 440 m ü. M. mit den Hügeln Jolimont, Jäissberg (Jensberg) und Büttenberg.

Seit prähistorischer Zeit ist das Seeland besiedelt, so finden sich Orte keltischen, römischen und mittelalterlichen Ursprungs[3]. Es ist heute die grösste von Menschen veränderte Landschaft der Schweiz.[4] Heute gehört das Seeland vor allem zum Kanton Bern, jedoch werden auch Gemeinden aus dem Kanton Freiburg und kleine Gebiete entlang des Zihlkanals im Kanton Neuenburg dazu gezählt.

Die Stadt Biel/Bienne ist der grösste Ort im Seeland. Wichtige Regionalzentren sind Aarberg, Büren an der Aare, Ins, Kerzers, La Neuveville (Neuenstadt), Lyss, Murten und Nidau.

  1. Albert Lüscher: Grosses Moos, eine Kulturlandschaft im Seeland. In: tec21. Band 131, Nr. 11. Verlags-AG der akademischen technischen Vereine, Zürich 2005, S. 5 (e-periodica.ch [abgerufen am 3. Februar 2022]).
  2. Heinrich Gutersohn: Mittelland 1.Teil. In: Geographie der Schweiz. Band II. Bern 1968, S. 187.
  3. Hanni Schwab: Waren Murtenbiet und Seeland im frühen Mittelalter Grenzland - Niemandsland - Oedland? In: Freiburger Geschichtsblätter. Band 57. Universitätsverlag, Freiburg 1971, S. 21 (e-periodica.ch [abgerufen am 2. Februar 2022]).
  4. Matthias Nast: Die beiden Juragewässerkorrektionen in historischer Perspektive. In: Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband (Hrsg.): Wasser Energie Luft. Band 102, Nr. 1, 2011, ISSN 0377-905X, S. 337 (e-periodica.ch [abgerufen am 4. Februar 2022]).

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