Self (Programmiersprache)

Self

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Basisdaten

Entwickler David Ungar, Randall Smith
Erscheinungsjahr 1987
Aktuelle Version 2017.1 ("Mandarin")
(24. Mai 2017)
Betriebssystem Linux, macOS, u. a.
Programmier­sprache dynamisch, streng typisiert
Kategorie Objektorientierte Programmiersprache (Prototypenbasierte Programmierung), IDE
Lizenz BSD-artige license
selflanguage.org

Self [sɛlf] ist eine Programmiersprache, die vor allem in Hinblick auf Ausdrucksfähigkeit und Formbarkeit hin von Randall B. Smith und David Ungar entworfen wurde. Um diese Ziele zu erreichen, wurde ein rein prototypenbasiertes Objektmodell mit einheitlichem Zugriff auf Zustand und Verhalten der Objekte, also auf ihre Attribute und Methoden, entwickelt. Im Gegensatz zu anderen Programmiersprachen ist es in Self möglich, den Zustand von Objekten zu vererben und die Vererbung zur Laufzeit dynamisch anzupassen.

Die letzte von Sun herausgegebene Version 4.3 wurde im Juni 2006 veröffentlicht. Sie läuft auf Intel- und PowerPC-basierten Apple-Rechnern und auf Sun SPARC, aber nicht unter Linux oder Microsoft Windows.[1] Die Weiterentwicklung wird danach nicht mehr durch Sun betrieben und geschieht derzeit unabhängig.

Ideen und Konzepte, die ihren originären Ursprung in der Programmiersprache Self haben, wurden über die Jahre sowohl in das Squeak Smalltalk-System übernommen, als auch in Programmiersprachen wie Slate oder io weitergeführt.

Das Self-Universum

Die herausragende Self-Eigenschaft ist wohl das Self-Universum, eine Art grafische Benutzeroberfläche (GUI), innerhalb derer mit dem Self-Laufzeitsystem interagiert werden kann. Eine Interaktion erfolgt hierbei in der Regel über die Maus und/oder die Tastatur. Visualisiert wird das Self-Universum mittels des GUI-Frameworks Morphic. Betritt eine Person das Self-Universum, so geschieht dies immer über die Lobby, eine Anspielung auf die Empfangshalle eines Hotels. In ihr befinden sich alle im System vorhandenen Objekte, Module, Namensräume und Traits. Das Konzept des (Programmier-)Universums als auch das Morphic-Konzept wurde nahezu identisch im Squeak Smalltalk-System umgesetzt.

Trotz der diversen Portierungen sollte man bedenken, dass es sich bei der Programmiersprache Self um ein eher akademisch motiviertes Unterfangen handelt. Trotzdem hatte und haben die in Self erprobten Neuheiten Einfluss auf neuere objektorientierte Programmiersprachen.

  1. Release 4.3 (Memento vom 28. Juni 2008 im Internet Archive) bei sun.com

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