Das Senken ist ein spanendes Fertigungsverfahren zur Nach- oder Weiterbearbeitung von zylindrischen Bohrungen.
Beim Nachbearbeiten werden meistens nur die kreisförmigen Ränder (bei einem Sackloch nur eins) entgratet. Dabei werden die Bohrungsenden in Kegelstumpf-Oberflächen geringer Höhe umgewandelt.[1] Weil beim Entgraten nur wenig Material abzutragen ist, kann das bereits mit einem handgeführten Senker (Handsenker mit Griff wie bei einem Schraubenzieher) erfolgen. Dessen Spitzenwinkel und der eines entsprechenden maschinell angetriebenen Kegel-Senkers ist i. d. R. 90°. Hilfsweise kann auch ein zylindrischer Bohrer (Spitzenwinkel ≥ 120°) größeren Durchmessers oder ein Zentrierbohrer (Spitzenwinkel 60°) benutzt werden.
Das trichterförmige (spitzer Kegel) Ansenken eines Bohrlochs erleichtert das Ansetzen und den Anschnitt eines Gewindeschneiders ebenso wie das Einführen eines Schrauben-Schafts oder einer Welle.
Das maschinelle Weiterbearbeiten von Bohrungen zur Anpassung an Schraubenköpfe wird ebenfalls als Senken bezeichnet. Dabei wird Platz geschaffen für die Köpfe von entweder Standard-Senkschrauben (90°-Kegelkopf) oder für Schrauben mit zylindrischem Kopf.
Für die üblichen Senkschrauben wird ein 90°-Senker (wie beim Entgraten) benutzt. Der erzeugte Kegelstumpf ist gerade so hoch, dass die Oberseite des Schraubenkopfes mit der Oberfläche des Werkstücks, in dem sich die Bohrung befindet, bündig ist.
Für Schrauben mit zylindrischem Kopf (Zylinderkopfschraube, Innensechskantschraube u. ä.) wird ein sogenannter Flach- oder Plansenker[2] verwendet. Er hat eine rein zylindrische Form (ein Bohrer hat üblicherweise eine kegelige Spitze) und verwandelt den oberen Teil der vorhandenen zylindrischen Bohrung in einen Zylinderstumpf größeren Durchmessers. Damit Bohrung und Senkung koaxial sind, ist ein solcher Senker an seiner Vorderseite oft mit einem zylindrischen Führungsstück versehen.
Flach- oder Plansenker unterscheiden sich nicht prinzipiell von im Allgemeinen zylindrischen Schaftfräsern. Ihre Besonderheit ist die Bereitstellung von Werkzeugsätzen mit Fräserdurchmessern, die den Abmessungen der genormten Schraubenkopfdurchmesser in der Metall-Technik entsprechen. Besonders im Holzgewerbe werden für andere Zwecke als Schraubenverbindungen i. d. R. relativ große zylindrische Senker (Forstnerbohrer) verwendet. Ein Beispiel sind die zylindrischen Vertiefungen in Türen von Küchenmöbeln zur Aufnahme von Scharnieren (Topfbänder).