Sepsis

Klassifikation nach ICD-10
A40.- Streptokokken-Sepsis
A41.- Sonstige Sepsis
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R65.1 Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS] infektiöser Genese mit Organdysfunktion
R57.2 Septischer Schock
B37.7 Candida-Sepsis
P36 Bakterielle Sepsis beim Neugeborenen
A02.1 Salmonellensepsis
A20.7 Pestsepsis
A21.7 Tularämiesepsis
A22.7 Milzbrandsepsis
24.1 Melioidosesepsis
A26.7 Erysipelothrix-Sepsis
A28.2 extraintestinale Yersiniose
A32.7 Listeriensepsis
A39.2 Akute Meningokokkensepsis
A39.3 Chronische Meningokokkensepsis
A39.4 Meningokokkensepsis, nicht näher bezeichnet
A42.7 Aktinomykotische Sepsis
A54.8 Gonokokkensepsis
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Sepsis ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der entsteht, wenn die körpereigenen Abwehrreaktionen gegen eine Infektion die eigenen Gewebe und Organe schädigen. Sie ist eine der schwersten Komplikationen von Infektionskrankheiten, die durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten ausgelöst werden. Zu den häufigsten Infektionsquellen einer Sepsis gehören die Lungenentzündung, Infektionen des Magendarmtrakts und des Urogenitaltrakts, ferner auch Infektionen von Haut- und Weichteilgewebe, des zentralen Nervensystems und sogenannte katheterassoziierte Infektionen. Sepsis muss als Notfall behandelt werden.

Eine Sepsis bzw. eine septische Erkrankung entsteht, wenn die körpereigenen Abwehrsysteme eine Infektion und deren Folgen nicht mehr lokal begrenzen können. Es kommt zu einer überschießenden Abwehrreaktion des Körpers, die das eigene Gewebe und Organe schädigt. Wird die Sepsis nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann dies zum Mehrfachorganversagen und/oder einem septischen Kreislaufschock führen und tödlich enden. Häufige Symptome sind Fieber, mentale Veränderungen, schwere, schnelle Atmung, hohe Herzfrequenz und schweres Krankheitsgefühl. Bei Neugeborenen, sehr alten Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann eine Sepsis jedoch auch ohne offensichtliche Zeichen einer Infektion vorliegen und auch die Körpertemperatur kann normal oder erniedrigt sein. Ein erhöhtes Risiko für Sepsis haben Früh- und Neugeborene, Menschen in höherem Alter und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem auf Grund von chronischen Erkrankungen, Diabetes mellitus, Krebs oder AIDS.

Die Intensivmedizin kann durch vorübergehenden Ersatz oder Unterstützung der Organfunktionen (Beatmung, Nierenersatztherapie, Kreislauftherapie, Gerinnungstherapie) kritische Phasen überbrücken. Trotzdem versterben ca. 25 % der Patienten mit Sepsis und 45 % der Patienten mit schwerer Sepsis unter maximaler Therapie.[1] Der frühestmögliche Therapiebeginn ist entscheidend für das Überleben.

Sepsis ist eine der häufigsten und kostenintensivsten Erkrankungen im stationären Sektor.[1] Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte die Erkrankung daher 2017 zu einer der führenden Prioritäten in den Gesundheitssystemen der Mitgliedsstaaten, um Prävention, Diagnostik, Therapie, Erfassung und Nachsorge von Sepsispatienten zu verbessern.[2][3]

  1. a b Carolin Fleischmann, Daniel O. Thomas–Rueddel, Michael Hartmann, Christiane S. Hartog, Tobias Welte, Steffen Heublein, Ulf Dennler, Konrad Reinhart: Hospital Incidence and Mortality Rates of Sepsis: An Analysis of Hospital Episode (DRG) Statistics in Germany From 2007 to 2013 (11.03.2016). Hrsg.: Deutsches Ärzteblatt. Jg. 113, Nr. 10, doi:10.3238/arztebl.2016.0159.
  2. Improving the prevention, diagnosis and clinical management of sepsis. Abgerufen am 18. April 2018 (britisches Englisch).
  3. Konrad Reinhart, Ron Daniels, Niranjan Kissoon, Flavia R. Machado, Raymond D. Schachter: Recognizing Sepsis as a Global Health Priority — A WHO Resolution. In: New England Journal of Medicine. Band 377, Nr. 5, 28. Juni 2017, S. 414–417, doi:10.1056/nejmp1707170.

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