In der byzantinischen Welt war Despot oder Despotes (griechisch δεσπότης, despótes – Herrscher) der Titel eines Herrschers über ein kleineres, vom Kaiser zumindest nominell abhängigen Landes; auch Söhne des Kaisers wurden teilweise so tituliert. In der byzantinischen Liturgie wird der Priester vom Diakon bis heute als Despot angesprochen. Diese Titel sind neutral im Sinne von „Herrscher“ zu verstehen, ohne die heute übliche negative Bedeutung „Gewaltherrscher“, Despot. In der Hierarchie kam Despot nach dem höchsten Herrschertitel Autokrator und Basileus, in Byzanz die eigentlichen Kaisertitel, stand aber vor dem Sebastokrator und „Kaisar“ (Caesar). In Serbien war Despot mehr als ein Jahrhundert lang der höchste Herrschertitel.
In Serbien wurde der Titel von Despoten erstmals unter dem Zaren Stefan Dušan in Anlehnung an Byzanz vergeben. Bekannte Despoten aus jener Zeit waren Jovan Oliver, ein Heerführer Stefan Dušans, und Jovan Uglješa, der Bruder König Vukašins. Doch galten diese Despoten nicht als höchste Regierende Serbiens. Der erste serbische Despot im eigentlichen Sinne war Stefan Lazarević. 1402, nach der Schlacht bei Ankara und der Niederlage der Osmanen unter Sultan Bayezit I. gegen die Mongolen Tamerlans, an der Stefan Lazarević als osmanischer Vasall teilnehmen musste, machte er Halt in Konstantinopel, wo ihm der byzantinische Kaiser Johannes VII. den Despotentitel verlieh. Das war zumindest in der byzantinischen Welt eine Wertsteigerung des serbischen Staates, da Byzanz bis dahin die serbischen Fürsten und Könige lediglich als Sebastokratoren und Caesaren anerkannte, während es einen Stefan Dušan als Usurpatoren betrachtete.