Severer

Septimius Severus mit seiner Frau und seinen noch kindlichen Söhnen auf einem zeitgenössischen Tondo, Antikensammlung Berlin. Getas Gesicht wurde nach seiner Ermordung getilgt.
Augustae der Severerzeit auf Denaren: Fulvia Plautilla, Julia Soaemias, Julia Mamaea und Julia Maesa

Als Severer bezeichnet man die von Septimius Severus begründete, nach ihm benannte Dynastie von römischen Kaisern. Ihr gehörten fünf Kaiser an. Die severische Dynastie regierte von 193 bis 235, mit einer einjährigen Unterbrechung zwischen April 217 und Juni 218. Im Jahr 235 starb sie aus, als der letzte Severer ermordet wurde. Obwohl Septimius Severus durch militärische Gewalt an die Macht gekommen war, stellten sich die Severer als die legitimen Nachfolger der Adoptivkaiser des 2. Jahrhunderts dar und betonten die Kontinuität des Prinzipats. Der politische Einfluss der Armee wuchs unter den Severern erheblich, was den Boden für die anschließende Zeit der Soldatenkaiser bereitete.

Genau genommen waren nur die drei bis 217 herrschenden Kaiser – Septimius Severus (193–211) und seine beiden Söhne Caracalla (211–217) und Geta (211) – Severer. Nach Caracallas Tod im Jahr 217 gab es keine männlichen Nachkommen des Dynastiegründers mehr. Die beiden letzten Vertreter der Dynastie, Elagabal (218–222) und Severus Alexander (222–235), die nach einer Unterbrechung durch den dynastiefremden Macrinus (217–218) die severische Herrschaft fortführten, waren mit Septimius Severus nicht blutsverwandt, sondern Enkel seiner syrischen Schwägerin Julia Maesa. Daher werden sie auch als die „syrischen Kaiser“ bezeichnet. Sie gaben sich aber als Enkel des Dynastiegründers aus und begründeten mit dieser fingierten Abstammung ihren Herrschaftsanspruch. Da sie beide in jugendlichem Alter zur Kaiserwürde erhoben wurden und ihre Väter nicht mehr am Leben waren, kam ihren Müttern und ihrer Großmutter Julia Maesa eine Schlüsselrolle zu. Die auch nach außen ersichtliche Machtstellung der severischen Frauen, die in der späten Severerzeit faktisch das Reich regiert haben sollen, war für römische Verhältnisse beispiellos und stieß bei Geschichtsschreibern wie Cassius Dio oder Herodian auf Ablehnung.


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