Sextant

Moderner Trommelsextant mit Feldstecher-Monokular, Messwinkel 30°. Unten die Messtrommel, links Sonnen- und Mond-Filter
Navigator beim Messen der Sonnenhöhe

Ein Sextant (Spiegelsextant; von lateinisch sextans ‚der sechste Teil‘)[1] ist ein nautisches, optisches Messinstrument,[2][3] mit dem man den Winkel zwischen den Blickrichtungen zu relativ weit entfernten Objekten bestimmen kann, insbesondere den Winkelabstand eines Gestirns vom Horizont. Er wird hauptsächlich zur Höhenwinkel-Messung von Sonne und Sternen für die astronomische Navigation auf See verwendet, seltener auch in der Luftfahrt, früher auch bei Expeditionen, sowie in der Astronomie und der Landesvermessung.

Der Name Sextant kommt von dem Geräterahmen, der einen Kreissektor von etwa 60° (ein Sechstel eines Kreises) darstellt, womit infolge des Spiegelgesetzes Winkelmessungen in doppeltem Umfang, also bis 120° möglich sind. Der Sextant hat deshalb eine Skala von mindestens 120°. Demgegenüber hatte sein Vorläufer, der Oktant, eine Winkelskala von mindestens 90°. Sein Rahmen umfasste 45°, also ein Achtel eines Kreises. Hingegen ist der Quadrant ein Winkelmesser bezüglich der Lotrichtung und misst (ohne Spiegelung) Höhenwinkel bis 90°. Historische astronomische Winkelmesser ohne Spiegel aus der Zeit vor dem 18. Jahrhundert, die wegen ihrer Größe keinen Viertelkreis, sondern nur ein Sechstel (60°) oder ein Achtel (45°) eines Kreises umfassten, werden ebenfalls als Sextant oder Oktant bezeichnet.

Vorläufer in der astronomischen Navigation war der Jakobsstab.

  1. Karl Ernst Georges: sextans. In: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8., verbesserte und vermehrte Auflage. Band 2. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1918, Sp. 2644 (Digitalisat. zeno.org).
  2. Sextant. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 15: Säugethiere–Sicilicus. Altenburg 1862, S. 923 (Digitalisat. zeno.org).
  3. Sextant. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 18: Schöneberg–Sternbedeckung. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1909, S. 389–390 (Digitalisat. zeno.org).

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