Sieb

Siebherstellung 1568
Labor- bzw. Prüfsiebe mit 1700 µm, 500 µm und 250 µm Maschenweite (von links nach rechts)

Das Sieb (von mittelhochdeutsch/althochdeutsch sip/sib, als Seihe zurückgehend auf indogermanisch *seip-, „ausgießen, seihen“, bzw. als Sieb auf die germanische Wurzel sib-, „sieben“, in Bezug auf das Trockensieb der Westgermanen)[1] ist ein Werkzeug zum Trennen (Separieren) oder Abtrennen (Sortieren) von festen Stoffen (Schüttgütern) nach Korngröße. Als Ergebnis erhält man mindestens zwei Fraktionen, die sich in ihrer minimalen respektive maximalen Korngröße signifikant voneinander unterscheiden. In der mechanischen Verfahrenstechnik zählt das Sieben zu den Klassierverfahren. In anderen Zusammenhängen spricht man auch vom Abscheiden (als Sortierverfahren).

Das Aufgabegut ist meist ein Feststoffgemisch unterschiedlicher Korngrößen (z. B. Schüttgut, Haufwerk), es kann aber auch ein Feststoffgemisch zusammen mit Flüssigkeit sein. Die Trennung erfolgt durch den Siebboden oder Siebbelag, ein je nach Bedarf feineres oder groberes Geflecht, Drahtgewebe, Drahtgitter, Lochblech oder Ähnliches. Geflochtene Siebe aus z. B. Korb-Weide oder Rosshaar sind schon sehr lange bekannt, sie dienten zum Auslesen und Reinigen von Getreide, Mehl und dergleichen.

  1. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Aufl., hrsg. von Walther Mitzka, De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 706 (Sieb und sichten²).

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