Dieser Artikel behandelt den Architekten Sinan. Zu weiteren Bedeutungen siehe Sinan (Begriffsklärung).
Sinan oder Sinān, mit vollem Namen wahrscheinlich Yusuf Sinan (oder Sinanüddin) bin Abdullah (oder Abdülmennan, Abdurrahman, Abdülkerim,[1] geboren um 1490 vermutlich in Ağırnas bei Kayseri; gestorben am 17. Juli1588 in Istanbul) war der bedeutendste osmanische Architekt zu Zeiten der SultaneSelim I., Süleyman I., Selim II. und Murad III. In dieser Eigenschaft erhielt er Ehrentitel wie beispielsweise Koca Mimar Sinan Ağa (osmanisch قوجه معمار سنان آغا İAḲoca Miʿmār Sinān Āġā).[2] Allgemein bekannt wurde er unter dem Kurznamen „Architekt Sinan“ (Mimar Sinan).
Das Werk Sinans, der auch als Bauingenieur und Städtebauer wirkte,[3] gilt als Höhepunkt der klassischen osmanischen Architektur. Sinans Bedeutung wird durch Bezeichnungen wie „Euklid seiner Epoche“,[4] „Michelangelo der Osmanen“[5] und „größter Architekt aller Zeiten“[6] durch Zeitgenossen und Fachliteratur deutlich. Einige seiner Moscheen werden in ihrer Kongruenz und Harmonie von Innen- und Außenwirkung unter Kunsthistorikern als die vollkommensten der vorindustriellen Zeit angesehen.
↑Franz Babinger: Die Türkische Renaissance. Bemerkungen zum Schaffen des großen Türkischen Baumeisters Sinan. In: Beiträge zur Kenntnis des Orients und Quellen zur Osmanischen Kunstgeschichte, im Jahrbuch der Osmanischen Kunst. 1924.
↑Sheila S. Blair, Jonathan M. Bloom: The art and architecture of Islam – 1250–1800. New Haven u. a. 1995, S. 218.