Sinuslauf

Radlauf in der Frontalsicht
Radlauf in der Draufsicht

Der Sinuslauf, auch Wellenlauf genannt, tritt auf bei Rad-Schiene-Systemen mit konisch profilierten, also sich nach außen hin verjüngenden, starr gekoppelten Rädern. Zweck der Konizität ist die Selbstzentrierung des Radsatzes im geraden Gleis ohne Benutzung der Spurkränze.[1]

Diese Bewegung ist bei kleinen Amplituden sinusförmig und hat eine konstante Wellenlänge, also eine mit der Fahrgeschwindigkeit zunehmende Frequenz. Sie wird bei hoher Geschwindigkeit durch dynamische Kräfte angefacht (engl. hunting oscillation) bis hin zum Zick-Zack-Lauf mit Anschlag der Spurkränze an die Schienen, sodass Maßnahmen zur Dämpfung getroffen werden müssen, um übermäßigen Verschleiß und Komforteinbußen durch Vibrationen zu vermeiden.

Beim Talgo sind die beiden Räder einer Achse nicht miteinander gekoppelt, so dass dieses Prinzip der Selbstzentrierung nicht anwendbar ist.

  1. Jörn Pachl: Systemtechnik des Schienenverkehrs, Springer Vieweg, 2018, Seite 24

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