Solid-State-Drive

Speichermedium
Solid State Drive (SSD)

Drei SSDs im weitverbreiteten 2,5"-Format.
Allgemeines
Typ Halbleiterbaustein
Kapazität bis 256 TB (Samsung PM1743, Juli 2023)[1]
Lebensdauer Schreibvorgänge je Zelle:[2]
1.000 (QLC)
1.000 (TLC in 21-nm-Fertigung)

3.000 (MLC in 25-nm-Fertigung)
5.000 (MLC in 34-nm-Fertigung)
10.000 (MLC in 50-nm-Fertigung)
100.000 (SLC in 50-nm-Fertigung)
bis zu 5 Mio. (ausgewählte SLC-Chips)
Größe bis 30,72 TB (kommerzieller Bereich)
bis 100 TB (industrieller Bereich)
Ursprung
Markteinführung 1978 von StorageTek

Ein Solid-State-Drive bzw. eine Solid-State-Disk,[3] kurz SSD (aus dem Englischen entlehnt), seltener auch Halbleiterlaufwerk[4] oder Festkörperspeicher[5] genannt, ist ein nichtflüchtiger Datenspeicher der Computertechnik. Die Bezeichnung Drive (englisch für Laufwerk) bezieht sich auf die ursprüngliche und übliche Definition für dieses Medium von Computern. Weil die SSD u. a. in PCs großteils klassische Festplatten ersetzte, wird sie manchmal auch als SSD-„Festplatte“ bezeichnet. Die Bauform und die elektrischen Anschlüsse können den Normen für Laufwerke mit magnetischen oder optischen Speicherplatten entsprechen, müssen dies aber nicht. Sie können zum Beispiel auch als PCIe-Steckkarte ausgeführt sein. Wird eine magnetische Festplatte (engl. Hard Disk Drive, HDD) mit einem Solid-State-Speicher zu einem Gerät kombiniert, spricht man von einer Hybridfestplatte (engl. hybrid hard drive, HHD, bzw. engl. solid state hybrid drive, SSHD).

Solid-State-Drives wurden im Verlauf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt, bis sie über Einzelanwendungen hinaus zum massenhaften Einsatz fähig wurden. Ihre Kosten waren anfangs im Verhältnis zur Speicherkapazität sehr hoch, verminderten sich aber ebenso wie die Baugrößen bei gleicher Leistung schnell entsprechend dem Mooreschen Gesetz, so dass sie um die Jahrtausendwende für spezielle Verwendungen auch wirtschaftlich rentabel wurden. Dennoch lagen die Preise für SSDs (in Euro pro Gigabyte) im Juli 2018 noch bei einem Mehrfachen des Preises eines herkömmlichen Magnetspeicher-Laufwerks. Anfang 2023 war der Preis noch rund das Doppelte gegenüber einer handelsüblichen Festplatte gleicher Kapazität.[6][7]

SSDs haben keine beweglichen Teile und sind daher unempfindlich gegen Stöße, Erschütterungen und Vibrationen. Sie haben außerdem kürzere Zugriffszeiten und arbeiten geräuschlos. Im Gegensatz zu Festplatten braucht eine SSD nach dem Start keine Anlaufzeit. Sie benötigt weniger Strom und produziert weniger Abwärme. SSDs können deutlich kleiner als entsprechende Speicher mit Magnetplatten gebaut werden. Ausfälle und Fehler von SSDs sind häufig verursacht durch Fehler in der Firmware, die immer wieder unausgereift auf den Markt kommt und erst später durch Aktualisierungen nachgebessert wird.[8][9][10] SSD-Speicherzellen haben außerdem eine beschränkte Anzahl von Schreibzyklen.

  1. Oliver Jäger: Samsung mit SSD-Superlativen: Von 256 TByte bis in den Petabyte-Bereich. 11. August 2023, abgerufen am 13. August 2023 (deutsch).
  2. Samsung SSD 840 (250GB) Review. AnandTech, 8. Oktober 2012, abgerufen am 30. Dezember 2019 (englisch).
  3. Ratgeber Solid State Disk: Alles was Sie über SSDs wissen müssen. Abgerufen am 2. August 2021.
  4. Vittorio Ferretti: Wörterbuch der Elektronik, Datentechnik, Telekommunikation und Medien: Deutsch-Englisch. Birkhäuser, 2004, ISBN 978-3-540-40693-8, S. 367.
  5. Massenspeicher: Preise, Sicherheit, Virtualisierung; Teuer, teurer, FestkörperspeicherChip, am 14. Mai 2010
  6. Preisvergleich (€/GB) SSDs 1TB-2TB. geizhals.at, 25. Oktober 2014, abgerufen am 25. Oktober 2014.
  7. Preisvergleich (€/GB) Festplatten 1TB-2TB. geizhals.at, 25. Oktober 2014, abgerufen am 25. Oktober 2014.
  8. Marvell & SandForce: Firmwareupdates für SSDs. hardware-infos.com, 20. Mai 2010, abgerufen am 3. Februar 2012.
  9. Schnelle Fehlerbehebung – Firmware-Update für Crucials M4. computerbase.de, 14. Januar 2012, abgerufen am 14. April 2012.
  10. Intels SSD-320-Problem trotz Firmware-Update noch vorhanden. ht4u.de, 22. August 2011, abgerufen am 14. April 2012.

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