Solifluktionsstufe

Akkamassiv in Schwedisch-Lappland: Gut zu erkennen sind die Bodenstrukturen am Berghang, die durch Solifluktion entstanden sind

Die Solifluktionsstufe (anhören) oder periglaziale Höhenstufe bezeichnet in Hochgebirgen eine über mehrere 100 Höhenmeter reichende geomorphologische Höhenstufe unterhalb der Schneegrenze, die im Sommer schneefrei ist und in der aus klimatischen Gründen die Vorgänge der frostbedingten Verwitterung und Bodenabtragung vorherrschen oder formbestimmend sind.

Auf die ökologischen Vegetationsstufen übertragen umfasst die Solifluktionsstufe zum Teil Bereiche der subalpinen Höhen, die gesamte alpine und subnivale Höhenstufe. Sie legt demnach zwischen den tieferen kollin-montanen Vegetationsstufen – in denen vor allem chemische sowie fluviale (durch fließendes Wasser verursachte) Formgebungsprozesse vorherrschen – und der Frostschutt- sowie Gletscherstufe – bei denen die Glazialmorphologie prägend sind.[1]

Eine periglaziale Stufe tritt in allen Hochgebirgen zwischen der Subarktis und den inneren Tropen auf, mit Ausnahme der Hochgebirge der Trockengürtel der Erde.[2]

Kennzeichen sind periglaziales Klima und das langsame „Fließen“ aufgetauter Böden (Solifluktion). In Landschaften, die ehemals durch das periglaziale Klima im Quartär geprägt wurden, können sich geologische Überbleibsel erhalten haben, die wie die Blockmeere und Blockströme auch in den heutigen Mittelgebirgen gefunden werden.[3][4]

  1. Carl Rathjens 1982: Geographie des Hochgebirges: 1. Der Naturraum. Teubner Studienbücher der Geographie, Teubner, Stuttgart. ISBN 3-519-03419-0 Hier S. 97f.
  2. Spektrum Lexikon der Geographie: Periglaziale Höhengrenzen Periglaziale Höhengrenzen.
  3. Spektrum Lexikon der Geographie: Bolckmeer Blockmeer.
  4. Werner Bätzing: Kleines Alpen-Lexikon. Umwelt – Wirtschaft – Kultur. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-42005-2, S. 104–108.

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Tubidy