Solmisation

Die Guidonische Hand (Manuskript aus Mantua, spätes 15. Jahrhundert)

Solmisation ist eine im Mittelalter entwickelte Verfahrensweise, die Tonstufen eines Gesanges auf bestimmte Silben zu singen, „um ihren Ort im Tonsystem (qualitas) zu erkennen“.[1] Vermutlich im 13. Jahrhundert begann man, das Verfahren eigens zu benennen, und sprach u. a. von solfatio, abgeleitet von den Tonsilben sol und fa. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts ist dann die mittellateinische Wortbildung solmisatio bzw. solmizatio belegbar, abgeleitet von den Tonsilben sol und mi.[1] Heute wird zwischen der „relativen“ und der „absoluten“ Solmisation unterschieden, wobei neuere Lehrmethoden der Solmisation mit dem Theoriesystem der ersten 600 Jahre nur noch punktuelle Gemeinsamkeiten haben.

  1. a b Hans Heinrich Eggebrecht (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. Sachteil. Schott, Mainz 1967. Stichwort „Solmisation“.

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