Als Sonderkommando-Fotografien werden vier Schwarzweißaufnahmen bezeichnet, die 1944 im nationalsozialistischen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau aufgenommen wurden. Zwei der vier Fotografien zeigen die Verbrennung von Leichen, eine zeigt Frauen vor der Vergasung beim Entkleiden. Auf der vierten Aufnahme, einem Fehlschuss, sind nur Bäume erkennbar. Die Fotos entstanden heimlich durch die Zusammenarbeit mehrerer Mitglieder des Sonderkommandos, einer Gruppe jüdischer Häftlinge, die von der Lager-SS gezwungen wurden, die Ermordung anderer Juden vorzubereiten, sie auszuplündern und ihre Leichen zu verbrennen. Als eigentlicher Fotograf wurde von einem Zeitzeugen ein griechischer Jude namens Alex genannt, in dessen Beschreibung Historiker Alberto Errera wiedererkannt haben.
Ab den 1950er Jahren erschienen die Fotografien – zunächst in stark beschnittener Form – in zahlreichen Publikationen. Originalabzüge gelangten erst in den 1980er Jahren an die Öffentlichkeit. Die besondere Bedeutung der Fotografien besteht darin, dass sie die einzigen überlieferten Aufnahmen aus einem deutschen Vernichtungslager sind, die von Häftlingen gemacht wurden.