Sophienkirche (Dresden)

Foto der Sophienkirche 1910
Die Sophienkirche 1852 auf einem Aquarell von Christian Gottlob Hammer

Die Sophienkirche war ein evangelischer Sakralbau unweit des Zwingers in Dresden. Sie ging aus der vor 1265 in Bettlerordensarchitektur[1] errichteten Kirche des Franziskanerklosters hervor. Ihre Ruine war zum Zeitpunkt ihres Abbruchs der letzte in seiner Grundsubstanz erhaltene gotische Kirchenbau der Stadt. Die Franziskanerkirche wurde mit dem zugehörigen Kloster nach der Reformation entweiht und als Lagerhalle verwendet. Erst 1602 wurde sie als Sophienkirche neu geweiht. Sie war – inzwischen äußerlich umgestaltet – bis 1918 die evangelische Hofkirche Dresdens und damit die Hauptkirche des lutherischen Königreichs Sachsen. Nach dem Ende der Monarchie war sie ab 1922 als Domkirche St. Sophien Sitz des sächsischen Landesbischofs.

Die Sophienkirche hatte den frühesten bildhauerischen Schmuck, der im Raum Dresden nachgewiesen ist. Zwei Büsten auf Konsolen sind zudem die ersten überlieferten bildlichen Darstellungen von Dresdner Bürgern.

Die Luftangriffe auf Dresden ab 13. Februar 1945 mit mehr als 20.000 Toten zerstörten große Teile der Innenstadt. So brannte auch die Sophienkirche völlig aus. Ihre Gewölbe stürzten in deren Folge am 28. Februar 1946 in sich zusammen. Kurz zuvor konnte das bewegliche Kunstgut noch geborgen werden.

In den 1950er Jahren gab es architektonische Entwürfe zur Nutzung der Ruine. Schließlich dominierten politische Entscheidungen. Trotz zahlreicher, auch über die Grenzen der DDR hinausgehende Proteste wurde die Ruine der Sophienkirche 1962 und 1963 abgetragen.

Eine 1967 eröffnete Großgaststätte stand auch auf Teilen des Grundrisses der Kirche.

Seit den 1990er Jahren wird das Gedenken an die Sophienkirche auch öffentlich gepflegt. Die „Gesellschaft zur Förderung der Gedenkstätte Sophienkirche Dresden e. V.“, gegründet von Hilde Herrmann (1920–2013),[2] begleitete den Bau der Gedenkstätte. Die Gesellschaft warb beträchtliche Beträge von mehr als 1000 Spendern ein. Sie gestaltete Nutzungskonzepte und betreut heute die 2020 fertiggestellte Gedenkstätte Sophienkirche.

  1. Fritz Löffler: Das alte Dresden – Geschichte seiner Bauten. E.A. Seemann Buch- und Kunstverlag, Leipzig 1981, S. 23.
  2. Traueranzeige für Hilde Herrmann

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