Das Sparrendach ist eine traditionelle Dachkonstruktion zur Herstellung eines geneigten Daches. Jeweils zwei Sparren sind am First zu einem Sparrenpaar („Gebinde“) verbunden und stützen sich am Fußpunkt auf dem Binderbalken (Bundbalken, Dachbalken) ab, mit dem sie das Gespärre (Sparrendreieck) bilden. Anstelle von Balkendecken werden heute vermehrt Stahlbetondecken eingesetzt, bei denen der Sparrenfuß zur Aufnahme der auftretenden Horizontalkräfte auf einem Betonwiderlager oder einer mit der Decke verdübelten Fußschwelle ruht.
Im Gegensatz zum Pfettendach kommt das Sparrendach ohne weitere Abstützungen wie Pfetten und Stielen[1] (Pfosten[2]) aus. Zur Aussteifung bedarf es bei kleinen Dächern lediglich der Windrispen. Das einfache hölzerne Sparrendach wird vorzugsweise bei kleinen Gebäudetiefen von 7 bis 8 Metern und einer Dachneigung von ≥ 30° gebaut.[3] Größere Dächer benötigen Kehlbalken, wodurch die Durchbiegung bei Wind- und einseitiger Schneelast verringert wird.
Das Kehlbalkendach ist eine Weiterentwicklung des Sparrendaches. Die beiden Sparren eines Sparrenpaars stützen sich hierbei durch einen horizontal verlaufenden Kehlbalken gegeneinander ab. Dadurch lassen sich größere Spannweiten und stützenfreie Gebäudetiefen realisieren. Ein historisches Kehlbalkendach wurde oftmals mit einem liegenden oder stehenden Stuhl versehen, der bei intakter Konstruktion keine ständigen Lasten zu tragen hat, sondern die Durchbiegung bei Wind- und einseitiger Schneelast begrenzt und die Längsaussteifung herstellen kann.