Spinnen (Faser)

In der Chemiefaserindustrie ist Spinnen die Herstellung von Filamenten (Endlosfasern) durch Herauspressen einer flüssigen Masse aus Düsen und entspricht damit der ursprüngliche Bedeutung im Sinne eines Erspinnens wie bei der Seidensekretion von Spinnen und Seidenraupen. Rohstoffe sind natürlich oder synthetisch, meist Polymere, wie Polyamid oder PET. Je nachdem, wie die Masse hergestellt oder verflüssigt wurde, spricht man vom Schmelz-, Nass- oder Trockenspinnen. Die entstehenden Fasern sind zwar gestreckt, aber nicht verdreht. Sie werden anschließend in Stücke (Stapelfasern) geschnitten und zu Garnen versponnen[1] oder ungeschnitten zu Rovings gebündelt.[2]

Das Erspinnen von Chemiefasern wird auch als Primärspinnen, das Spinnen zu Garn als Sekundärspinnen bezeichnet.[1]

  1. a b Paul-August Koch, Günther Satlow: Großes Textil-Lexikon: Fachlexikon für das gesamte Textilwesen. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1965, Bd. L–Z, S. 396.
  2. Chokri Cherif (Hrsg.): Textile Werkstoffe für den Leichtbau - Techniken - Verfahren - Materialien - Eigenschaften. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2011, ISBN 978-3-642-17991-4, S. 13.

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