Als Spitzenschuhe (franz. pointes, engl. pointe shoes) werden speziell für das Ballett gefertigte Tanzschuhe bezeichnet, die es erlauben, vorne auf den Zehenspitzen zu tanzen. Spitzenschuhe werden nahezu ausschließlich von Frauen getragen. Aufgrund ihrer Machart haben sie nur eine geringe Lebensspanne und müssen – abhängig von Modell, Fußform und Tanzstil – bereits nach wenigen Stunden des Tragens ausgetauscht werden. Entgegen dem landläufigen Irrtum besteht ihr versteifter Vorderteil („Box“) nicht aus Holz, Gips oder gar Beton, sondern traditionell aus fest miteinander verpressten und verklebten Schichten Stoff oder Papier.[1] Die meisten Spitzenschuhe sind nach wie vor mit Satin in hellrosa Farbe überzogen, einige Hersteller bieten mittlerweile jedoch auch verschiedene Brauntöne für Tänzerinnen mit dunklerer Hautfarbe an.
Der Spitzentanz erfordert viel Kraft und eine ausgefeilte Technik, die nur durch mehrjähriges intensives Training unter Anleitung einer fachkundigen Lehrperson zu erreichen ist. Der Versuch ohne Vorkenntnisse und ohne fachkundige Anleitung auf Spitze zu stehen oder gar zu tanzen, birgt eine enorme Verletzungsgefahr,[2] da dabei ein Vielfaches des eigenen Körpergewichts in vollkommen unnatürlicher Haltung auf Knochen und Gelenken des Fußes lastet. Für Kinder ist Spitzentraining prinzipiell abzulehnen, da es bei den noch weichen Kinderknochen zu dauerhaften Verformungen und Schäden kommen kann. Das frühestmögliche Einstiegsalter wird meist mit etwa 12 Jahren angegeben, kann individuell jedoch stark variieren.