St.-Bendts-Kirche (Ringsted)

St.-Bendts-Kirche von Osten
Grundriss der Kirche (Mogens Clemmensen, 1927); hellgrau: alle 1900–1910 rekonstruieren Teile; gestrichelt: Grundriss des Vorgängerbaus[1]
Inneres nach Osten

Die St.-Bendts-Kirche, dänisch Sct.-Bendts-Kirke, in Ringsted, Seeland, zählt historisch und architektonisch zu den bedeutendsten Kirchengebäuden Dänemarks. Die romanische Basilika, deren Bau 1161 begann, ist eine der ältesten erhaltenen Backsteinkirchen Skandinaviens. Sie war die erste Krönungskirche der dänischen Könige und von 1182 bis 1319 Grablege der Könige von Dänemark. In einem der Königsgräber wurde das Dagmarkreuz, Dänemarks Nationalkleinod, gefunden.

Bauherr war König Waldemar I. Er ließ damit die vor 1080 aus Kalktuff errichtete Abteikirche der Benediktinerabtei Ringsted ersetzen. Als Zentrum der Verehrung seines 1131 ermordeten und 1169 heiliggesprochenen Vaters Knud Lavard trug die Kirche nach ihrer Weihe 1170 zunächst den Namen Vor Frues og Hellig Knud Martyrs Kirke. Kirche und Grablege sollten die Macht und Legitimation der auf diesen Heiligen zurückgehenden Dynastie verkörpern. Denselben Zweck hatte die Ausmalung mit Darstellungen der Könige der Waldemar-Dynastie, die nach dem Brand der Kirche 1241 und der Neuweihe 1268 im ausgehenden 13. und beginnenden 14. Jahrhundert geschaffen wurde. Hierbei stand vor allem der 1250 ermordete Erik Plovpenning im Mittelpunkt. Ihren jetzigen Namen erhielt die St.-Bendts-Kirche erst, nachdem sie im weiteren Verlauf des Mittelalters ihre Bedeutung als königliche Grablege verloren hatte.

Nach Aufhebung des Klosters 1536 gehört die Kirche seit 1571 als Pfarrkirche des Ringsted Sogn zur evangelisch-lutherischen dänischen Volkskirche. Anfang des 20. Jahrhunderts versuchte eine reromanisierende Rekonstruktion eine Wiederherstellung des vermuteten ursprünglichen Bauzustands, wobei ein großer Teil der Änderungen aus der Zeit zwischen dem 13. und 19. Jahrhundert zerstört wurde.

  1. Skt. Bendts Kirke. In: Nationalmuseet (Hrsg.): Danmarks Kirker V. Band 1, 1936, S. 109–185; hier S. 117 (Plan).

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