Stacheldraht

Verrosteter Stacheldraht
Stacheldraht auf einer westdeutschen Briefmarke von 1953 zum Gedenken an deutsche Kriegsgefangene
Stacheldraht-Mahnmal, Gedenkstätte KZ Mauthausen

Stacheldraht besteht üblicherweise aus zwei verdrillten Drähten, auf denen in regelmäßigen Abständen zwei Drähte mit radial abstehenden Enden mit einigen Windungen aufgewickelt wurden. Die abstehenden Drahtenden weisen scharfkantige Grate auf. Stacheldraht wird gespannt oder in Rollen ausgelegt als Hindernis verwendet, um Tiere oder Menschen am Betreten oder Verlassen bestimmter Bereiche zu hindern.

Die Entwicklung des Stacheldrahts erfolgte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als es in den Vereinigten Staaten auf Grund veränderter ökonomischer Bedingungen für Rinderzüchter wichtig wurde, ihr Weideland zu schützen. Innerhalb weniger Jahrzehnte fand Stacheldraht weltweite Verwendung. Die ersten militärischen Anwendungen erfolgten im Zweiten Burenkrieg, als britische Truppen ihre militärischen Basen mit Stacheldraht vor Übergriffen schützen wollten. Stacheldraht kam auch im Russisch-Japanischen Krieg zum Einsatz, jedoch ohne dass dabei die Auswirkungen auf die zukünftige Kriegsführung erkannt wurden. Der Grabenkrieg des Ersten Weltkrieges wäre ohne Stacheldrahtverhaue nicht möglich gewesen.

Stacheldraht als Sperre gegen Personen wurde und wird unter anderem an der EU-Außengrenze, in Gefängnissen, Konzentrationslagern, an der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze eingesetzt. Er ist darum ein Symbol für Unterdrückung und Unfreiheit und wird beispielsweise verwendet im Logo von Amnesty International oder Open Doors.


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