Stammbuch (Freundschaftsalbum)

Doppelseite mit Eintragungen vom August 1553 aus dem Stammbuch des Johann Valentin Deyger
Illustration des Stammbuchs Rupstein (1773)
Ferdinand Ernst von Waldsteins Eintrag in Ludwig van Beethovens Stammbuch
Eintrag Friedrich Hölderlins im Stammbuch des Studenten Johann Camerer, Jena, März 1795
Koloriertes Stammbuchblatt Rhenania II, Heidelberg, 1822

Das Stammbuch (auch Album Amicorum) ist eine frühe Form des Poesiealbums oder Freundschaftsbuches. Es entstand während der Reformation, als es Mode wurde, Autographe berühmter Reformatoren zu sammeln. Noch im 18. Jahrhundert waren Stammbücher eher eine Mode unter Protestanten als unter Katholiken. Verbreitet waren diese Stammbücher vor allem bei Studenten, und zwar bis in die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts. Eine musikspezifische Ausprägung, insbesondere durch das Eintragen von Notenautographen, erfuhr das Stammbuch etwa ab den 1820er Jahren in Musiker- und Künstlerkreisen.[1]

Herausragend wegen seiner Ausstattung und den Eintragungen politisch bedeutsamer Personen ist das vom Augsburger Kaufmann Philipp Hainhofer zwischen 1596 und 1647 angelegte Große Stammbuch. Eine Besonderheit stellten die als Loseblattsammlung ab 1770 durch den in Göttingen tätigen Buchbinder und Drucker Johannes Carl Wiederhold (1743–1826) verlegten Stammbuchblätter dar.[2]

  1. Henrike Rost: Musik-Stammbücher. Erinnerung, Unterhaltung und Kommunikation im Europa des 19. Jahrhunderts. Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2020, ISBN 978-3-412-51872-1.
  2. o.V.: Göttinger Universitätsgeschichte – Stammbuchblätter (Memento des Originals vom 18. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kulturerbe.niedersachsen.de auf der Seite kulturerbe.niedersachsen.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 18. Oktober 2017

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by razib.in