Als Stapediusreflex (auch akustischer Reflex oder Mittelohrreflex) wird die Kontraktion des Stapediusmuskels im Mittelohr bezeichnet, die das Innenohr vor Schäden durch erhöhte Schalldruckpegel schützt.
Das Mittelohr enthält zwei kleine Muskeln:
Am Stapediusreflex ist beim Menschen nur der Musculus stapedius beteiligt, er kontrahiert sich als Folge des Reflexes, der durch lauten Schall ausgelöst wird.[1] Bei vielen Tieren ist der Musculus tensor tympani ebenfalls am Reflex beteiligt (hier ist es entsprechend auch sinnvoller, beispielsweise vom Mittelohrreflex zu sprechen).[2]
Bei ausgelöstem Reflex wird die akustomechanische Ankopplung des Trommelfells an das Innenohr verringert, so dass nicht mehr der gesamte Schalldruck an das Innenohr übertragen, sondern ein Teil vom Trommelfell reflektiert wird. Hierdurch kann sich das Gehör in gewissen Grenzen vor einer Schädigung durch zu hohe Schallpegel schützen. Der afferente Schenkel des Reflexes wird vom Hörnerv (Nervus cochlearis), der efferente vom Nervus stapedius gebildet.
Ein nur auf einem Ohr gegebener Schallreiz löst den Reflex bei beiden Ohren aus.[2]
Der Stapediusreflex setzt bei Schallpegeln von 70 bis 95 dB ein (Stapediusreflexschwelle) und ist etwa 50 ms nach Einsatz des Schalls wirksam.[3]