Steinkiste

Estnisches Steinkistenfeld Jõelähtme
Drohnenvideo von Steinkisten in Jõelähtme
Kung Rings grav ist eine Steinkiste in der Nähe des Delsjön bei Göteborg in Schweden
Steinkiste im Harford Moor; Devon
Steinkiste von Chagford auch Meacombe Cist

Die Steinkiste (englisch stone cist; dänisch stengrav oder hellekiste; schwedisch hällkista; kornisch cistvaen oder kistvaen; französisch coffre mégalithique) ist ein steinzeitliches oder jüngeres Depot für Skelette oder menschliche Knochen. Diese Form findet sich in Teilen Eurasiens und im Orient sowie in Süd- und Ostasien. In den Gebieten mit europäischer megalithischer Architektur finden sich Steinkisten parallel zu anderen Anlagenarten, aber auch vor oder nach deren Errichtung. In der Schweiz gehört die ab 4300 v. Chr. auftretende Steinkiste vom Typ Chamblandes zu den ältesten megalithischen Anlagen.

Die Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften. Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.[1]

Steinkisten bestehen zumeist aus flachen, senkrecht gestellten Steinplatten in einer kastenartigen, selten einer polygonalen Form. Wenn sie unterirdisch oder bodennah liegen, können sie außer mit einer (selten mehreren) Deckenplatte von einem Cairn, einer Röse oder einem Tumulus bedeckt sein. Nur ausnahmsweise (lokal) ist auch der Boden aus Steinplatten.

  1. Johannes Müller: Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. In: Varia neolithica. Band 6: Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. Beiträge der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Neolithikum während der Jahrestagung des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung e. V. in Schleswig, 9.–10. Oktober 2007 (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 56). Beier & Beran, Langenweissbach 2009, ISBN 978-3-941171-28-2, S. 7–16, hier S. 15.

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