Sternwarte Dorpat | |
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Bestehen | 1811–1963 (vor Ort, seither in Nõo) |
IAU-Code | 075 |
Typ | Sternwarte |
Koordinaten | 58° 22′ 43,7″ N, 26° 43′ 12,4″ O |
Ort | Tartu (Dorpat/Derpt/Jurjew) |
Betreiber | Universität Tartu (bis 1946) |
Die Sternwarte Dorpat (estn. Tartu Observatoorium, russ. Tartuskaja/Jurjewskaja observatorija) ist eine historische astronomische Forschungseinrichtung in Tartu (deutsch Dorpat, russ. Дерпт, Derpt bis 1893, Jurjew bis 1917) im heutigen Estland. Die Sternwarte liegt am Fuß des ehemaligen Domberges.
Sie wurde 1811 an der deutschsprachigen Kaiserlichen Universität Dorpat errichtet und war die Wirkungsstätte bedeutender Astronomen. Schon bald wurde die Dorpater Sternwarte international bekannt, u. a. durch den von Josef Fraunhofer konzipierten großen Refraktor – das erste farbenreine Fernrohr mit einem Objektiv von fast 25 cm Öffnung. Bis 1900 kamen alle acht Direktoren aus Deutschland. Hervorzuheben sind Friedrich Wilhelm Struve, sein Sohn Otto Wilhelm Struve und der durch seine Mondatlanten bekannte Johann Heinrich Mädler.