Dieser Artikel beschreibt das Kunstprojekt und die im Boden verlegten Gedenktafeln. Zum Dokumentarfilm siehe Stolperstein (Film).
Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die quadratischen Tafeln aus Messing mit abgerundeten Ecken und Kanten sind mit manuell mittels Hammer und Schlagbuchstaben eingefügten Lettern beschriftet. Sie werden von einem angegossenen Betonwürfel mit einer Kantenlänge von 96 × 96 und einer Höhe von 100 Millimetern getragen.[1] Sie werden meist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster bzw. den Belag des jeweiligen Gehwegs eingelassen. Am 26. Mai 2023 verlegte Demnig in Nürnberg den 100.000. Stolperstein.[2]
Stolpersteine wurden in Deutschland wie auch in 31 weiteren europäischen Ländern verlegt, 2017 wurde eine Stolperschwelle außerhalb Europas verlegt.[3] Sie gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.[4][5] Die MarkeStolpersteine ist von Demnig seit 2006 beim Deutschen Patent- und Markenamt[6] und seit 2013 auf europäischer Ebene geschützt.[7]
↑Andreas Nefzger: Der Spurenleger. In: FAZ.net. 7. Februar 2014, abgerufen am 16. Dezember 2014.
↑Nikola Endlich: Die Worte sollen hart und kurz sein. Porträt. Michael Friedrichs-Friedlaender verarbeitet beim Anfertigen der Stolpersteine auch seine eigene Familiengeschichte. In: Der Freitag. Nr.4. Berlin 23. Januar 2020, S.26 (freitag.de [abgerufen am 1. Februar 2020]).