Als Strahlungswetter bezeichnet die Meteorologie eine Form des Hochdruckwetters mit geringer Bewölkung und höchstens mäßigen Winden.
Durch das Fehlen störender Winde dominiert die Sonnenstrahlung das Wetter und die Temperatur der bodennahen Luft und des Bodens. Die Werte der Strahlungsbilanz sind sehr groß – tagsüber positiv, nachts negativ – und führen zu erheblichen Schwankungen der Temperatur von Landoberfläche und bodennaher Luft[1], die zeitlich und räumlich stark wechseln und zu lokalen tagesperiodischen Windsystemen führen. An Meeresküsten und an Ufern größerer Flüsse und Binnengewässer kommt es zu ähnlichen Effekten (Land- und Seewind).
Der Boden – insbesondere trockener oder Felsboden ohne Bewuchs – erwärmt sich tagsüber sehr stark und führt im Gebirge zur Ausbildung von thermischen Hangwinden. Durch die nächtliche Auskühlung kehren sich diese Winde um (siehe Berg- und Talwind-Zirkulation).[2]
Während z. B. die Segelflieger solche Windsysteme wegen ihrer oft stundenlangen Aufwinde sehr schätzen, kann die nächtliche Abkühlung – insbesondere im Herbst und zeitigen Frühjahr – für den Obst- und Weinbau gravierende Folgen haben. Daher gibt es z. B. an der Wachau (Niederösterreichisches Donautal) bei typischen Wetterlagen regelrechte Frühwarnungen.