Strategischer Bomber

Strategische Bomber sind schwere (meistens Langstrecken-) Bomber, die unter anderem für den Transport und Einsatz von Nuklearwaffen konzipiert werden. Sie können aber auch konventionelle Bomben und Marschflugkörper zum Einsatz bringen.

Die zentrale Fähigkeit aktueller strategischer Bomber ist ihre interkontinentale Reichweite (über 6.000 km), die einen Start direkt aus dem eigenen Gebiet, ohne vorherige Verlegung der Flugzeuge, ermöglicht. Reichweite und Einsatzdauer können durch Luftbetankung vergrößert werden. Einsatzziel der Bomber ist nicht die Gefechtsfeldunterstützung durch Angriff auf die gegnerischen Streitkräfte, sondern die Zerstörung des Hinterlandes des Gegners, insbesondere der Produktionsressourcen, der Infrastruktur und der militärischen Struktur. Bereits wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges waren strategische Bomber Waffe der Wahl in einem künftigen Atomkrieg. Um die Zweitschlagskapazität auch nach einem Erstschlag des Gegners aufrechtzuerhalten, stellten die beiden Supermächte des Kalten Krieges strategische Bomberverbände auf, wobei die Bomberverbände der USA (zeitweise zuzüglich der britischen) stets deutlich stärker waren als die der Sowjetunion. Zeitweise befanden sich ständig US-Langstreckenbomber in der Luft (vgl.: Chrome Dome). Mit der Entwicklung von Interkontinentalraketen ging die Bedeutung strategischer Bomber immer mehr zurück. Gleichzeitig wurde deren Fähigkeit, ungehindert in den feindlichen Luftraum einzudringen, durch radargelenkte Flugabwehrraketen und Abfangjäger mit look-down/shoot-down-Fähigkeit stark eingeschränkt.


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