Stromatoporen

Stromatoporen

Stromatoporenkolonie (?Stromatopora concentrica)
aus dem Silur von Gotland (Durchmesser ca. 45 cm).

Zeitliches Auftreten
Ordovizium bis Kreide
488 bis 65,5 Mio. Jahre
Fundorte
  • weltweit
Systematik
Eukaryoten (Eucaryota)
Opisthokonta
Holozoa
Vielzellige Tiere (Metazoa)
Schwämme (Porifera)
Stromatoporen
Wissenschaftlicher Name
Stromatoporoidea
Nicholson & Murie, 1879

Die Stromatoporen, wissenschaftlich Stromatoporoidea genannt, sind eine ausgestorbene Gruppe sessiler koloniebildender Meerestiere, die heute meist den Schwämmen zugeordnet wird. Ihre fossilen Überreste finden sich heute in Form der kalkigen Skelette ihrer Kolonien. Erste gesicherte Funde stammen aus dem Ordovizium. Zwischen dem Unterkarbon und der mittleren Trias besteht eine Überlieferungslücke, d. h. aus diesem Zeitraum sind bislang keine Stromatoporenfossilien bekannt. Am Ende der Kreide starben sie schließlich endgültig aus. Stromatoporenkolonien sind typisch für flachmarine Ablagerungsräume tropischer und subtropischer Gewässer und sind oft mit Korallen vergesellschaftet. Besonders im Silur und Devon waren sie maßgeblich an der Riffbildung beteiligt. Wie die „echten“ Schwämme oder Moostierchen waren Stromatoporen wahrscheinlich Filtrierer. Der Durchmesser einer einzelnen Kolonie liegt im Millimeterbereich bis zu maximal zwei Meter. Für die taxomische Zuordnung der Fossilien in Gattungen und Arten ist der innere Aufbau der Skelette wichtig, der nur durch Dünnschliffanalysen ermittelt werden kann. Dieser Feinbau ist aber oft durch die fossilbildenden Prozesse (Fossildiagenese) verloren gegangen. Die oberen Teile der Kolonien sind von den diagenetischen Prozessen meist stärker betroffen, während die Basiselemente besser erhalten sind.


From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Tubidy