Sudetendeutsche ist eine alternative Bezeichnung der Deutschböhmen, Deutschmährer und Deutschschlesier. Sie wurde 1902/03 von Franz Jesser (deutschnationaler Publizist und späterer Politiker) für die deutschsprachige Bevölkerung in den Ländern der böhmischen Krone geprägt. Der Begriff setzte sich rasch durch, nachdem diese nach dem Ersten Weltkrieg und durch den Vertrag von Saint-Germain-en-Laye 1919 zu Bürgern der Tschechoslowakei geworden waren und deren Behörden die Verwendung der Begriffe „Deutschböhmen“, „Deutschmährer“ und „Deutschschlesier“ untersagten. Sudetendeutsche wurde nun zum politischen Sammelbegriff für alle im deutschen Sprachraum der böhmischen, mährischen und schlesischen Grenzgebiete der Tschechoslowakei lebenden Deutschen.
Seit 1945 verbindet sich mit dem Namen „Sudetendeutsche“ eine weitere politische Konnotation, weil er mit den aus der Tschechoslowakei vertriebenen Deutschen und mit ihren Interessenverbänden Sudetendeutsche Landsmannschaft in Deutschland und Sudetendeutsche Landsmannschaft in Österreich in Verbindung gebracht wird.[1]