Syntax

Unter Syntax (altgriechisch σύνταξις syntaxis, von σύν syn ‚zusammen‘ und τάξις taxis ‚Ordnung, Reihenfolge‘) versteht man allgemein ein Regelsystem zur Kombination elementarer Zeichen zu zusammengesetzten Zeichen in natürlichen oder künstlichen Zeichensystemen. Die Zusammenfügungsregeln der Syntax stehen hierbei den Interpretationsregeln der Semantik gegenüber. Der Ausdruck Syntax wird für natürliche und formale Sprachen verwendet.[1]

Die Syntax natürlicher Sprachen (auch Satzlehre oder Satzbau) ist ein Teilgebiet der Grammatik innerhalb der Linguistik. Die Syntax wird hier in der Regel von der Morphologie unterschieden, die den inneren Aufbau der Wörter behandelt, die Übergänge zwischen beiden Bereichen können aber fließend sein. Die Syntax behandelt Sätze nicht nur als eine Aneinanderreihung von Wörtern, sondern arbeitet eine zugrundeliegende Satzstruktur heraus, die neben der Reihenfolge auch die Einbettung und Hierarchie von Satzteilen (Konstituenten) und die Verwaltung von grammatischen Merkmalen umfasst. Eine Annäherung an die Satzstruktur kann mit der Blickrichtung des Zusammensetzens von Wörtern zu größeren Einheiten erfolgen oder, umgekehrt, der Zerlegung größerer Einheiten in ihre Bestandteile.

Die Syntax formaler Sprachen ist ein Teilgebiet der Logik, Mathematik und Informatik. Die formale Syntax befasst sich mit Strukturen wie etwa Kalkülen in der Logik, mathematischen Notationen oder Programmiersprachen. Unter der formalen Syntax versteht man ein System von Regeln, nach denen wohlgeformte („syntaktisch korrekte“) Ausdrücke, Formeln, Programmtexte oder andere Texte aus einem grundlegenden Zeichenvorrat gebildet werden.

  1. Das Verhältnis zwischen natürlicher und formaler Syntax wird unterschiedlich gesehen. Für den Logiker Richard Montague (Universal Grammar, 1970) bestand kein prinzipieller Unterschied.

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