Syrien (amtlich Arabische Republik Syrien, arabisch الجمهورية العربية السورية al-Dschumhūriyya al-ʿarabiyya as-sūriyya) ist ein Staat in Vorderasien und Teil des Maschrek. Syrien grenzt im Süden an Israel und Jordanien, im Westen an den Libanon und das Mittelmeer, im Norden an die Türkei und im Osten an den Irak. Mit rund 185.000 km² ist Syrien ungefähr halb so groß wie Deutschland. Aufgrund des Bürgerkrieges und dessen andauernder politisch-gesellschaftlicher Verwerfungen ist Syrien heute als zusammengehöriges, souveränes Staatsgebilde allerdings nicht mehr existent.
Es leben mehr als 22 Mio. Menschen im Land, überwiegend sunnitische Muslime, daneben aber auch eine Vielzahl an weiteren religiösen Minderheiten wie Alawiten, Drusen und Christen.[5] Vor Ausbruch des Bürgerkriegs waren die bevölkerungsreichsten Städte Aleppo, Damaskus, Homs, Hama und Latakia. Es gibt im Land acht staatliche und mehrere private Universitäten, darunter die deutsch-syrische Wadi International University. Wirtschaftlich sind für Syrien die Landwirtschaft, die Förderung und der Export von Erdöl sowie die Erzeugung von Textilien und Nahrungsmitteln bedeutend. Durch den Bürgerkrieg brach die Wirtschaftsleistung jedoch stark ein, die Syrische Lira unterlag zeitweise einer starken Inflation.
Die 63 v. Chr. begründete römische Provinz Syria war reich und bedeutend, nach Beginn der Islamisierung ab 634 wechselte das Gebiet zwischen Herrschaftsansprüchen. Die Syrische Republik wurde erstmals im Jahr 1930 gegründet und im Jahr 1946 unabhängig. Seit einem Staatsstreich 1963 regiert die arabisch-sozialistische Baath-Partei das Land diktatorisch und totalitär, seit 1971 jeweils mit einem Mitglied der Familie al-Assad an der Spitze. Unter deren Herrschaft kommt es bis heute zu vielfältigen Verletzungen der Menschenrechte in Syrien, die international verurteilt wurden. Seit 2003 ist Syrien der letzte der beiden verbliebenen Baath-Staaten, da die andere Regierung im Irak von einer US-geführten Koalition militärisch durch eine Invasion gestürzt wurde. Anders als andere arabische Diktaturen (etwa im Irak und in Libyen), die ursprünglich eine ambivalente Beziehung mit dem Westen hatten, suchte sich das Regime in Syrien bereits im Kalten Krieg die politische Nähe zu wichtigen und mächtigen Verbündeten, besonders zu Russland, Iran, China und Nordkorea, die dessen Machterhalt politisch und militärisch erhalten und garantieren.