Tagbeobachtung

Venussichel bei Tage, nur 17° östlich der Sonne (Foto durchs umkehrende Fernrohr, 80-fach), links eine nahende Gewitterwolke.

Tagbeobachtung nennt man in der Astronomie, aber auch der Geodäsie die Beobachtung von Gestirnen am hellen Tageshimmel. Sie ist bei der Sonnenbeobachtung selbstverständlich und beim Mond nicht ungewöhnlich, doch wird sie auch bei anderen Himmelskörpern angewandt, insbesondere bei den zwei inneren Planeten Venus und Merkur, die immer nahe bei der Sonne stehen. Details auf den sehr hellen Oberflächen dieser Planeten sind am Taghimmel besser zu erkennen als nachts, und sie stehen auch höher am Himmel.

Manche großen Kometen sind ebenfalls am Taghimmel beobachtbar – auf den Bahnstücken nahe der Sonne sogar besser als nachts, wo sie allenfalls nur knapp über dem Horizont stehen. Wenn sie die Helligkeit der Venus erreichen, sind sie zeitweilig sogar mit bloßem Auge zu sichten.

Bisweilen werden auch helle Fixsterne tagsüber gemessen, z. B. der Polarstern (für präzise Vermessungen) oder helle Doppelsterne wie Castor oder Algieba, die nachts stark überstrahlt erscheinen. Auch spezielle Satellitenbeobachtungen sind hier anzuführen.

Tagbeobachtungen haben zahlreiche Nachteile gegenüber solchen am Nachthimmel, doch bringen sie auch einige Vorteile mit sich. Je klarer die Luft und je tiefer das Himmelsblau, desto besser sind Kontrast und Beobachtungsbedingungen. Mit zunehmender Meereshöhe wird der Himmel dunkler, wie im Hochgebirge und bei Flugreisen leicht festzustellen ist.


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