Der Talmud (hebräisch תַּלְמוּד Talmūḏ, deutsch ‚Belehrung‘ ‚Studium‘, eigentlich hebräisch תלמוד תורה Talmūḏ Tora, deutsch ‚Studium der Tora‘ oder ‚Lernen der Tora‘) ist eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums. Er besteht aus zwei Teilen, der älteren Mischna und der jüngeren Gemara, und liegt in zwei Ausgaben, Talmudim (hebräisch תלמודים) vor:
Der Talmud enthält selbst keine biblischen Gesetzestexte (Tanach), sondern zeigt auf, wie diese Regeln in der Praxis und im Alltag von den Rabbinern verstanden und ausgelegt wurden. Der Talmud ist eine umfassende Sammlung jüdischer Schriften, die die mündliche Überlieferung des jüdischen Gesetzes und der religiösen Lehren dokumentiert. Die Dokumentation im Talmud erfolgt durch die Sammlung und Überlieferung von Diskussionen und Urteilen (Responsen, hebräisch שאלות ותשובות She’elot uTeshuvot, deutsch ‚Fragen und Antworten‘), die von Rabbinern über Jahrhunderte hinweg geführt wurden. Eine Qualitätssicherung (z. B. Textkritik, Interpretationsprüfung) im Talmud geschieht durch die rigorose Überprüfung und Konsensbildung unter den Gelehrten, die auf genaue Textinterpretation und logische Argumentation achten.