Tamasha

Tamasha (Marathi तमाशा, tamāshā) ist das bekannteste Volkstanztheater im indischen Bundesstaat Maharashtra, das mit der in Nordindien weit verbreiteten Tradition des Swang zusammenhängt. Der im 16. Jahrhundert entstandene, mit Humor und Erotik gespickte Unterhaltungsstil besteht aus einer Abfolge von Liedern (lavanis), Tänzen und dramatischen Anteilen mit Dialogen in Prosa. Das Wort tamasha ist vom Persischen tamchā abgeleitet und gelangte in der allgemeinen Bedeutung „Unterhaltungsshow“ und „Theater“ in die nordindischen Sprachen Urdu, Hindi und Marathi.

Die beiden Varianten des Tamasha sind der auf Lieder und Tänze spezialisierte Stil sangita-bari und der mehr auf dramatische Inszenierung bedachte Stil dholki-bari, benannt nach dem führenden Begleitinstrument, der Fasstrommel dholki. Die Themen der auf hölzernen Plattformen als Bühne im Freien oder in städtischen Theatersälen dargebotenen Schauspiele stammen vor allem aus den mündlich überlieferten Geschichten, die sich um den jugendlichen Gott Krishna und die Milchmädchen (Gopis) ranken. In einer als Farce (vag) inszenierten Form werden aktuelle politische und soziale Themen in einer doppeldeutigen Sprache behandelt.


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