Tanzwut

Die Wallfahrt der Fallsüchtigen nach Meulebeeck, Kupferstich von Hendrik Hondius nach einer Zeichnung von Pieter Bruegel dem Älteren aus dem Jahre 1564.

Der Ausdruck Tanzwut (lateinisch Epilepsia saltatoria), auch Tanzkrankheit, Tanzsucht, Tanzplage, Tanzpest oder Choreomanie genannt, bezeichnet eine insbesondere im 14. und 15. Jahrhundert aufgetretene epidemische Erscheinung, die als psychogenes und massenhysterisches Phänomen beschrieben worden ist.[1] Große Gruppen von Menschen (genannt dansatores, chorisantes oder chorisatores) tanzten anscheinend willenlos, bis sie erschöpft oder verwundet zusammenbrachen.[2]

  1. Bernhard D. Haage, Wolfgang Wegner: Veitstanz (Antike und Mittelalter). In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1437 f.
  2. Florian Bock: Als die Tanzwut Straßburg heimsuchte – Epidemie in der Geschichte kein Einzelfall auf ORF.at vom 31. Juli 2018, abgerufen am 20. August 2018.

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