Die Tauernscheckenziege ist eine eigenständige, autochthone, vitale, langlebige und trittsichere Gebirgsziegenrasse. Sie wurde ursprünglich in den Tälern und Almen der Hohen Tauern rund um den Großglockner, dem höchsten Berg Österreichs, gehalten.
Die Rasse ist bei einem kurzen Haarkleid ohne Behang lebhaft braun/weiß/schwarz, mitunter auch schwarz/weiß gescheckt. Eine durchgehende Blässe am Kopf, wobei die Ohren und der Augenbereich deutlich pigmentiert sind, ist rassetypisch. Dies war bei der Alpung gewünscht, da der Senner so die Ziegen auch bei frühen Schneefällen oder herbstlicher Braunfärbung der Alpenflora in den weiten Bergkaren leichter finden konnte. Andererseits stellt die Restpigmentierung des Kopfes einen Schutz gegen die intensive Sonneneinstrahlung auf den Hochalmen dar.
Tauernschecken zeichnen sich durch hoch angesetzte, gut ausgebildete Euter mit ansprechender Milchleistung aus. So waren die Euter im unwegsamen Almgelände gut vor Verletzungen geschützt.
Tauernscheckenziegen sind behornt und vererben dieses Rassenmerkmal homozygot. Die Höhe des Widerrists beträgt bei den männlichen Ziegen 75–90 cm, bei den weiblichen 70–80 cm, das Gewicht der Böcke 60–85 kg, der Geißen 50–70 kg.[1]
Diese exklusive Ziegenrasse ist eine hochgefährdete Haustierrasse. Durch eine private Initiative in Rauris konnte ihr Bestand gerettet werden. In Österreich wird mittlerweile ein internationales Herdbuch vom Salzburger Zuchtverband geführt.