Tell el-Maschuta

Tell el-Maschuta in Hieroglyphen
Ortsname während der
Zweiten Zwischenzeit
(etwa 1600 bis 1550 v. Chr.):

unbekannt

Ortsname ab 605 v. Chr.
(Namensgeber Necho II.):

Ortsname ab
2. Jahrhundert n. Chr.:
Nekropole „Ero“

Ortsname ab
19. Jahrhundert n. Chr.:
Tell el-Maschuta
Hügel des Denkmals
Hügel der Verdammten / Idole

Griechisch Heroonpolis
Tem (Atum) als „Herr von Tju (Tjeku)“

Tell el-Maschuta (arabisch تل المسخوطة Tell el-Maschūta, DMG Tall al-Masḫūṭa) – das altägyptische Per Tem/Pi-Tem – liegt in der Region des Wadi Tumilat im östlichen Nildelta etwa 16 Kilometer westlich von Ismailia sowie etwa 18 Kilometer östlich von Tell er-Retaba entfernt.

Die Nutzung des Ortes unterlag ständigen Wandlungen. Ursprünglich im 16. Jahrhundert v. Chr. als etwa zwei bis drei Hektar große Siedlung gegründet, war Tell el-Maschuta ab Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. als Handelsort und Kultstätte der Gottheit Atum (Tem) eine Neugründung, mit der unter dem altägyptischen Pharao Necho II. die Namensgebung Per Tem (Atum) in Tjeku verbunden war. Herodot erwähnte im Zusammenhang des von Necho II. begonnenen Kanalausbaues die in dieser Region gelegene „arabische Stadt Patumos“.[2] Im Hellenismus trug Per Tem wahrscheinlich den Namen Heroonpolis; dies ist allerdings nicht gesichert. Die aus römischer Zeit stammende Bezeichnung Ero ist die Kurzform von Heroonpolis.

Frühere Ergebnisse der archäologischen Forschungen ließen zunächst die Vermutung aufkommen, dass es sich bei Tell el-Maschuta um das biblische Pitom handele. So wurde beispielsweise auf der geborgenen Statue des Anch-chered-nefer ebenfalls Per Tem erwähnt,[3] woraus zahlreiche Historiker eine Verbindung zum Kult der Gottheit Atum in Heliopolis, dem biblischen On, schlossen. Der aus ptolemäischer Zeit stammenden Pitom-Stele ist zu entnehmen, dass noch einige Jahrhunderte nach Necho II. die alte Bezeichnung Per Tem als Ortsbezeichnung für Tell el-Maschuta in Gebrauch war.[4]

Mit Beginn des 2. Jahrhunderts n. Chr. änderte sich erneut die Funktion von Tell el-Maschuta, das nun als römischer Friedhof diente. Seit Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr. ist Tell el-Maschuta nur noch ein Ruinenhügel. Ab 1977 wurde er mehrmals bei Grabungskampagnen archäologisch untersucht.

  1. Statt der Hieroglyphen U15, Aa15 und X1 ist im Original der Gott Atum zu sehen, der mit Doppelkrone und Szepter wiedergegeben ist. Die Abbildung dieser Hieroglyphe ist zurzeit nicht im Zeichensatz der Wikipedia darstellbar, daher die Darstellung in den sonst verwendeten Hieroglyphen; Ortsbezeichnung „Pi-Tem“ und übrige Hieroglyphen gemäß Édouard Naville: The store-city of Pithom and The route of the Exodus. London 1903, S. 5.
  2. Herodot-Historien, II 158; John van Seters: The Geography of the Exodus. S. 273.
  3. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen H62.
  4. James K. Hoffmeier: Ancient Israel in Sinai. The Evidence for the Autenticity of the Wilderness Tradition. S. 61; John van Seters: The Geography of the Exodus. Sheffield 2001, S. 273.

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