Tendabahn

Tendabahn
Strecke der Tendabahn
Streckennummer (SNCF):Nice–Breil-sur-Roya: 945 000
Coni–Ventimiglia: 946 000
Streckennummer (RFI):7
Kursbuchstrecke (SNCF):506
Kursbuchstrecke (IT):109
Streckenlänge:Cuneo–Ventimiglia: 99,4 km
Cuneo–Nizza: 121,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:Cuneo–Limone Piemonte:
3 kV =
Cuneo–Ventimiglia
Strecke von Fossano
Strecke von Saluzzo
Strecke von Mondovì
0,0 Cuneo 502 m s.l.m.
7,1 Borgo San Dalmazzo 630 m s.l.m.
14,5 Roccavione 647 m s.l.m.
17,0 Robilante 678 m s.l.m.
23,0 Vernante 799 m s.l.m.
32,0 Limone Piemonte 1002 m s.l.m.
Tenda-Eisenbahntunnel (8099 m)
Staatsgrenze Italien/Frankreich
Tenda-Eisenbahntunnel (8099 m)
42,2 Vievola 979 m
50,4 Tende (Tenda) 821 m
Viaduc de Tende (Roya) (191 m)
Tunnel de Borgonuovo (200 m)
Tunnel de Bojorin (248 m)
Tunnel de Colombera (212 m)
Tunnel de Bosseglia (1583 m)
54,4 La Brigue (Briga Marittima) 749 m
Tunnel de Levenza (419 m)
Tunnel de Rioro (1828 m)
Viaduc de Saint Dalmas 1 (Roya)
58,1 St. Dalmas de Tende
  (San Dalmazzo di Tenda)
696 m
Tunnel de Biogna (1155 m)
Viaduc de Saint Dalmas 2
Viaduc de Saint Dalmas 3 (Roya)
Tunnel de Porcarezzo (1251 m)
Viaduc de Saint Dalmas 4 (Roya) (130 m)
Tunnel des Gorges Paganin (1702 m)
Tunnel de la Frontière (743 m)
Tunnel de Malaba (389 m)
Tunnel (181 m)/Viaduc (125 m) de Scarassoui
Tunnel de Camara (101 m)
Tunnel de Peug (75 m)
Tunnel de Vallera 1 (53 m)
Tunnel de Vallera 2 (32 m)
Tunnel de Verardo (54 m)
Tunnel de Caussagne (275 m)
Tunnel de Berghe (1881 m)
Tunnel de Thorette (112 m)
70,8 Fontan-Saorge 449 m
Tunnel de Saint-Roch (512 m)
Pont de Saorge (Roya) (58 m)
Tunnel de Nosse (89 m)
Tunnel du Four-à-Platre (315 m)
Tunnel de Commun (60 m)
Tunnel de Précipus (623 m)
Tunnel de Gombe (263 m)
77,1 Breil-sur-Roya (Breglio) 305 m
Zweigstrecke nach Nizza (s. u.)
82,3 Piène (Piena) 226 m
Staatsgrenze Frankreich/Italien
86,2 Olivetta San Michele 143 m s.l.m.
87,4 Airole 123 m s.l.m.
94,4 Bevera 34 m s.l.m.
Ventimiglia Parco Roja
Strecke von/nach Nizza
99,4 Ventimiglia 11 m s.l.m.
Strecke nach Genua
Zweigstrecke nach Nizza
Stammstrecke von Cuneo (s. o.)
44,1 Breil-sur-Roya (Breglio) 305 m
Stammstrecke nach Ventimiglia (s. o.)
Tunnel de Caranca (915 m)
Tunnel de Bancao (508 m)
Viaduc Le Bancao (110 m)
Tunnel du Mont Grazian (3891 m)
Viaduc de Basséra (97 m)
Viaduc de La Bévéra (140 m)
33,5 Sospel 359 m
Tunnel du Col de Braus (5939 m)
24,9 Touët-de-l’Escarène 406 m
Tunnel du Coalongia (527 m)
23,4 L’Escarène 389 m
Viaduc de l'Escareène (230 m)
Tunnel de Brec (382 m)
Tunnel de Ecluse (136 m)
Tunnel de Euria (69 m)
Viaduc d'Euria (30 m)
Tunnel de Santa-Augusta (754 m)
Viaduc de Erbossièra (145 m)
Tunnel de Verna (198 m)
Tunnel de Moulin Nuovo (77 m)
Viaduc de Faquin (125 m)
Tunnel de Coletta (177 m)
16,7 Peille 247 m
Tunnel de Nogairet (32 m)
Tunnel de Les Bouisses (107 m)
Tunnel de Launa (309 m)
Viaduc de La Launa (100 m)
13,5 Peillon-Saint Thècle 181 m
Tunnel de Châteauvieux (219 m)
Viaduc des Morts
Tunnel de Tuhet (346 m)
Tunnel de Ribose (176 m)
Halte de Fontanil
Paillon (105 m)
Tunnel du Moulin de Cantaron (122 m)
9,0 Drap-Cantaron 103 m
Tunnel de Serradonne (65 m)
Tunnel de Moulin (83 m)
Paillon (95 m)
6,9 La Trinité-Victor 73 m
4,5 L’Ariane-La Trinité 58 m
Tunnel du Bon-Voyage (369 m)
Tunnel de la Roche (96 m)
Nice-Pont-Michel 31 m
2,3 Nice-Saint Roch
Paillon (75 m)
Tunnel de Carabacel (663 m)
Strecke von Ventimiglia
0,0 Nice Ville 20 m
Strecke nach Marseille
Steigungsdiagramm der Stammstrecke

Die Tendabahn ist eine außergewöhnliche normalspurige Eisenbahnstrecke durch die Alpen. Sie verbindet die italienische Stadt Turin (ital. Torino) über Cuneo mit dem französischen Nizza (frz. Nice) und unterquert den Hauptkamm der Seealpen unterhalb des Colle di Tenda in einem über acht Kilometer langen Tunnel. Südlich des Tunnels ist sie Bestandteil des erweiterten Bereiches um den französischen Nationalpark Mercantour. Ursprünglich verband sie Turin als Nord-Süd-Verbindung mit der Mittelmeerküste bei Ventimiglia und war dort an die Strecke nach Genua angebunden. Die Teilung erfolgt in Breil-sur-Roya.

Bedingt durch die Lage des Gebiets an der Grenze zwischen Frankreich und Italien sowie verschiedener Kompromisse der beiden Staaten zog sich der Bau der Strecke über 50 Jahre hin. Darum befindet sich in Breil-sur-Roya mitten im alpinen Gebirge ein Trennungsbahnhof für zwei Streckenäste: der östliche Streckenast führt von dort aus als Stammstrecke weiter nach Italien, der andere Streckenast als Zweigstrecke überwiegend in westlicher Richtung nach Frankreich (mit Nizza und Monaco als Ziel vieler Luxusreisenden in der Gründerzeitepoche). Ebenfalls dadurch bedingt ist auch, dass sich in verschiedenen Tunneln Festungsanlagen befinden.

Die Strecke muss vom Scheitelpunkt des Tenda-Tunnels bis zum Niveau des Mittelmeeres einen Höhenunterschied von mehr als 1000 Metern überwinden. Diese Größenordnung wird innerhalb Europas nur noch von den Gebirgsstrecken der Rhätischen Bahn übertroffen. Die durchgehend eingleisige Verbindung ist knapp 100 Kilometer lang. Die maximale Steigung beträgt 25 ‰ bei einem minimalen Kurvenradius von 300 Metern. Diese Streckenparameter ermöglichen eine Höchstgeschwindigkeit von 80 Kilometer pro Stunde. Zwischen Bevera und Robilante werden 58 Prozent der Stammstrecke in Tunneln geführt.

Die Trasse der Tendabahn verläuft streckenweise in einem Gebiet, das geologisch sehr aktiv ist. Dies betrifft in erster Linie den Abschnitt zwischen Breil-sur-Roya und Nizza. Diese Aktivität äußert sich durch einen schleichenden Bergrutsch, der das Gleis immer wieder verformt. Aus diesem Grunde darf in diesen Abschnitten nicht schneller als 10 km/h gefahren werden. Auch die Stammstrecke ist durch Steinschlag gefährdet, aus diesem Grunde ist sie an solchen Stellen mit einem Käfig aus Indikatordrähten gesichert. Die Drähte unterbrechen bei Beschädigung durch herabfallende Steine den Verkehr sofort, indem sämtliche Signale auf Halt gestellt werden. Als Besonderheit sind die Signale zwischen Breil-sur-Roya und Tende, obwohl auf französischem Gebiet liegend, italienischer Bauart.

Das zeigt, dass das Schicksal der internationalen Tendabahn seit 1970 in italienischer Hand liegt: Damals hatten Italien und Frankreich vertraglich festgelegt, dass das Piemont allein die Erhaltungskosten der gesamten Eisenbahnstrecke übernimmt. Die geplante Schließung im Jahr 2013 löste Ende April italienisch-französische Proteste aus.[1] Die Unterstützer der Bahn forderten eine Überarbeitung der Konvention von 1970 und eine Rettung der Linie durch eine Kostenaufteilung auf beide Länder. Bis 2016 waren mehrere Zugpaare garantiert, bei zeitweiser Schließung des Tenda-Tunnels wird der Betrieb mit Zug und Bus aufrechterhalten.[2][3]

  1. Proteste gegen die Schließung der Tendabahn – Quotidiano online della Provinzia di Cueno
  2. Leicht reduzierter aber garantierter Zugsbetrieb im 2013
  3. Zug- und Busbetrieb wg. Schließung des Tenda-Tunnels April–Mai 2016 (Memento vom 3. Juni 2016 im Internet Archive)

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