Teufel

Illustration zu Miltons »Paradise lost« von Gustave Doré, 1866. Him fast sleeping soon he found, in labyrinth of many a round self-rolled. Ediert von Robert Vaughan, D.D. London und New York. Cassell, Petter und Galpin.

Der Teufel (von althochdeutsch tiufal und – angelehnt an ẹngiltiufil, über diavulus wie gotisch diabulus und lateinisch diabolus von griechisch διάβολος diábolos „Verleumder“, bibelgriechisch „Widersacher“[1]) ist eine das Böse verkörpernde Gestalt. In verschiedenen Religionen, wie dem Christentum und im Islam, ist es ein als eigenständig und übernatürlich angesehenes Wesen. Nicht immer wird alles Böse in der Gestalt eines einzigen Teufels verkörpert, sondern es tauchen gelegentlich eine Vielzahl von Teufeln in Form übelwollender Dämonen auf, die in der Regel dem obersten Teufel unterstehen.

Religionsgeschichtlich steht der Teufel prototypisch für das Böse und bildete sich in verschiedenen alten Hochkulturen (z. B. Iran, Griechenland, Babylon) heraus. Häufig verdichtete sich das Böse, je mehr die Vorstellung eines gütigen Gottes ausgebildet wurde, zu seinem Gegenspieler.[2] Je nach Religion, Kulturepoche und Ort werden dem Teufel andere Namen und Eigenschaften zugeschrieben. Der Zoroastrismus vertritt eine dualistische Weltanschauung. Hier gilt Ahriman als Verkörperung der zerstörerischen Kraft im Universum, die den urzeitlichen Gegner Ahura Mazdas darstellt. Im Buddhismus nimmt Mara[3] oder auch Devadatta die Stelle eines „teuflischen“ Verführers ein und wurde bei einer muslimischen Zuhörerschaft entlang der Seidenstraße auch mit Iblis (Satan im Islam) identifiziert.[4]

  1. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Auflage. Hrsg. von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21., unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 777.
  2. Hubert Cancik, Burkhard Gladigow, Matthias Samuel Laubscher: Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe: Apokalyptik-Geschichte. Kohlhammer, 1990, ISBN 978-3-17-009554-0 (google.de [abgerufen am 14. Februar 2021]).
  3. Paul Carus: The History of the Devil and the Idea of Evil. 1900, S. 104–115 (online) (deutsch: Die Geschichte des Teufels von den Anfängen der Zivilisation bis zur Neuzeit. Bohmeier Verlag, Leipzig 2004, ISBN 3-89094-424-8).
  4. Johan Elverskog: Buddhism and Islam on the Silk Road. University of Pennsylvania Press, 2011, ISBN 978-0-8122-0531-2 (google.de [abgerufen am 5. Dezember 2020]).

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by razib.in